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DB AG unterstützt Graffiti-Kunst

19.01.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Künster und Streetart-Kollektive aus der Region haben im Auftrag der Deutschen Bahn Unterführungen, Bahnhofshallen und Stromhäuser mit bunten Graffitimotiven verschönert. Mit dem Projekt „Bahnhof Wandkunst“ will die DB Stuttgarts Bahnhöfe aufwerten. Nikolaus Hebding, Bahnhofsmanager Stuttgart, DB Station&Service: „Kleine Maßnahmen haben große Wirkungen. In bunten, gut beleuchteten Unterführungen und Bahnhofshallen fühlen sich Reisende deutlich wohler. Mit attraktiven Bahnhöfen wollen wir die Menschen von der Schiene überzeugen. Damit setzen wir einen wichtigen Baustein für die Verkehrswende in der Stuttgarter Region.“

Jeder der Bahnhöfe hat jetzt seine eigene Handschrift. Insgesamt waren vier Künstlergruppen im Einsatz. Die Kunstkonzepte setzen sich mit den räumlichen und lokalen Gegebenheiten des jeweiligen Bahnhofs auseinander und setzen dadurch individuelle regionale Akzente: Neben heimischen Tieren wie Schwänen, Dachsen und Krähen (Sommerrain) sind auch Weinreben (Fellbach), abstrakte Bildelemente (Asperg), Zugmotive (S-Vaihingen) und Weltraumszenen (Echterdingen) zu sehen.

Die Kunstwerke bieten zudem einen gewissen Schutz vor Vandalismus, denn erfahrungsgemäß respektieren Sprayer die Arbeit der Künstler und beschmieren sie nicht. Damit sorgt die DB für attraktivere Bahnhöfe und macht sie zu Orten, an denen sich Reisende und Besucher gerne aufhalten und wohlfühlen. Daher plant die Deutsche Bahn Graffitikunst auch an weiteren Bahnhöfen in der Region: Bahnhofsmanager Nikolaus Hebding will das Projekt „Bahnhof Wandkunst“ auch 2022 fortführen.

Je nach Bahnhof sind die Flächen unterschiedlich groß: Das kleinste Kunstwerk, ein Streugutbehälter, hat eine Fläche von rund sieben Quadratmetern, das größte Gemälde mit rund 500 Quadratmetern können Fahrgäste in der Unterführung sowie den Treppenaufgängen am Bahnhof Esslingen-Mettingen betrachten. Insgesamt ist bislang eine Fläche von mehr als 7000 Quadratmeter bemalt worden – fast so groß wie ein Fußballfeld.

Die Künstler stammen überwiegend aus Stuttgart. Die DB hat einen hohen fünfstelligen Betrag investiert. Nicht nur in Stuttgart, in ganz Baden-Württemberg ist der Bahnhofskunst keine Grenzen gesetzt. Im Mannheimer Hauptbahnhof entstand beispielsweise in Kooperation mit dem überregional bekannten Kunstprojekt „StadtWandKunst“ ein 26 Meter langes Wandgemälde, das einen Fisch zwischen Baumstämmen zeigt. Am Bahnhof Schwäbisch-Hall Hessental hat der Urban-Contemporary-Artist Philip Wallisfurth eine Unterführung in einen Farbtunnel verwandelt.

Am Bahnhof Karlsruhe Mühlburg steht auf einer fünfzig Meter breiten Wand u. a ein Hirsch vor der Industriekulisse des Rheinhafens. Dort waren sieben Graffiti-Künstler um Aaron Zeitz am Werk. Vor allen Dingen aber zeigt ein solches Projekt, dass Graffiti zunächst einmal eine Form der Kunst ist und nicht zwingend mit Vandalismus und Sachbeschädigung gleichzusetzen ist.

Foto: VierKantSudio

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