VVS: Fahrgäste kommen zurück
30.11.21 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Fahrgastzahlen im VVS erholen sich langsam wieder. Nachdem der VVS und seine Verkehrsunternehmen auch Anfang 2021 eine schwierige Zeit durchgemacht haben, nutzen nun rund drei Viertel der Kunden wieder Bus und Bahn (im Vergleich zu Vor-Corona). Aufgrund des Lockdowns in den ersten fünf Monaten wurden in den ersten drei Quartalen 2021 nur rund 176 Millionen Fahrten im VVS unternommen.
Im Vergleich zum Vorjahr, das auch schon schwer von Corona gezeichnet war, sind das zwar gut zwei Millionen Fahrten mehr (+1,4 Prozent). Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 – also im Rekordjahr vor Corona – sind die Zahlen aber um 39 Prozent zurückgegangen. Seit Mai geht es mit den Fahrgastzahlen wieder aufwärts.
„Nachdem wir bei ersten Zählungen im Mai festgestellt haben, dass wieder rund 60 Prozent der Fahrgäste von Vor-Corona-Zeiten in den Bahnen und Bussen des VVS unterwegs waren, sind wir jetzt bei etwa 70 Prozent der früheren Fahrgastzahlen angekommen“, sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. „Die Innenstädte sind wieder voller und Fahrtanlässe wie Einkaufen, Restaurantbesuche und ähnliches sind wieder da, die man mit dem Nahverkehr bequem und umweltfreundlich erreichen kann.“
Insgesamt hat der VVS in den ersten drei Quartalen des Jahres rund 274 Millionen Euro eingenommen und damit 19 Millionen Euro (brutto) weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Rückgang von knapp sieben Prozent. Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit dem bisherigen Rekordjahr 2019, sind die Einnahmen um genau hundert Millionen Euro oder 27 Prozent zurück gegangen.
„Derzeit haben wir immer noch rund 190.000 Abonnenten, damit sind wir auf dem Stand von 2017. Wir hoffen, dass wir jetzt die Talsohle erreicht haben und es wieder aufwärts geht“, sagte VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Wegen vieler treuer Stammkunden beträgt das Minus im Berufsverkehr 13 Prozent. Im Vergleich zu 2019 sind es aber immer noch fast ein Viertel weniger Einnahmen (-23 Prozent).
Nach dem Lockdown, in dem weder Veranstaltungen wie Messen, Fußballspiele oder das Frühlingsfest stattfanden und Restaurants, Geschäfte, Kultur- und Freizeiteinrichtungen weitgehend geschlossen waren, ging es mit den Fahrgastzahlen im Gelegenheitsverkehr wieder aufwärts. Im ersten dreiviertel Jahr liegt die Zahl der Fahrten „nur“ noch um knapp eine Million hinter dem Ergebnis von 2021, das ist ein Minus von rund vier Prozent.
Zum Halbjahr waren es noch zwei Millionen Fahrgäste weniger. Verglichen mit 2019 ist es aber ein Rückgang um 45 Prozent. Das ist innerhalb der Teilmärkte das größte Minus. Die Zahl der Fahrten im Berufsverkehr ist nochmals um fast sieben Millionen Fahrten – das sind neun Prozent – gesunken. Nimmt man 2019 als Basis, liegt der Rückgang bei 36 Prozent oder knapp 39 Millionen Fahrten. Auch die Zahl der Abonnenten ging von Monat zu Monat zurück. Beim Firmen-Abo betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 18 Prozent.