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SWEG soll Abellio Rail BaWü übernehmen

02.11.21 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die landeseigene Südwestdeutsche Eisenbahngesellschaft mbH (SWEG) hat ein Übernahmeangebot für die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) abgegeben, deren Mutterkonzern – die Berliner Abellio GmbH – sich derzeit im Schutzschirmverfahren befindet. Nun werden die weiteren Schritte verhandelt. Nach jetzigem Zeitplan sollen alle Verträge und Vereinbarungen Mitte November unterschriftsreif sein. Die SWEG wird die Geschäftsanteile und damit auch den Betrieb des Unternehmens übernehmen. Die ABRB bleibt in ihrer bisherigen Form bestehen, die SWEG wird jedoch ihre Eigentümerin.

„Als Landesgesellschaft ist die SWEG eine wichtige Stütze der verkehrlichen und infrastrukturellen Daseinsfürsorge. Mit dem Erwerb der ABRB-Geschäftsanteile können wir nicht nur das SPNV-Angebot für die Fahrgäste fortführen, sondern auch den Beschäftigten der ABRB ihren Arbeitsplatz sichern.“, äußert sich der Vorsitzende der SWEG-Geschäftsführung Tobias Harms zu den Planungen. „Mit der Übernahme der Abellio Baden-Württemberg kommt die SWEG ihrer Verantwortung als Landesgesellschaft nach und wird auch auf den Abellio-Linien ihre gewohnt hohe Qualität einbringen können“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der SWEG Uwe Lahl.

Für die bisherigen Abellio-Leistungen in Baden-Württemberg soll im Zuge einer Notmaßnahme gemäß europäischem Vergaberecht ein für zwei Jahre geltender Verkehrsvertrag aufgesetzt werden. Bis zum Ablauf dieses Vertrags möchte das Land Baden-Württemberg die Verkehrsleistungen dann über eine Ausschreibung wieder im Wettbewerb vergeben, an dem sich auch die SWEG beteiligen kann. Abellio würde den südwestdeutschen Eisenbahnmarkt damit verlassen, die grün-schwarze Landesregierung hätte die Chance, das landeseigene Unternehmen auf dem Markt zu stärken. Abzuwarten bleibt dann, ob man in Zukunft die Verkehre ausschreibt oder verstärkt die SWEG beauftragen wird.

Foto: Abellio GmbH

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