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Neue Batteriezüge für Ostbrandenburg

22.11.21 (Berlin, Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Metropolregion Berlin-Brandenburg bekommt ab Dezember 2024 batterieelektrische und damit emissionsfreie Regionalzüge sowie verbesserte und verdichtete Fahrplanangebote. Hierfür hat die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die Anfang Juni den erneuten Zuschlag für das Netz erhalten hatte, 31 zweiteilige Batteriezüge vom Typ Mireo Plus B bei Siemens Mobility bestellt.

In der europaweiten Ausschreibung zur Vergabe des Netzes Ostbrandenburg hatten die Länder Berlin und Brandenburg einen deutlichen Fokus auf alternative Antriebe und die Reduzierung von Umweltbelastungen gelegt. Bisher verkehren auf den Linien des Netzes Ostbrandenburg Züge mit Dieselantrieb. Durch den Einsatz der batterieelektrisch fahrenden Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B werden in Zukunft jährlich rund 4,4 Millionen Liter Dieseltreibstoff weniger verbraucht.

Die neuen Züge werden lokale CO2-Emissionen vollständig und je nach Strommix auch überregional um ca. 11.500 Tonnen pro Jahr reduzieren und gleichzeitig auch einen signifikanten Rückgang an Feinstaubemissionen erreichen. Der Batteriehybrid-Triebwagen bezieht seine Energie aus der Oberleitung. Auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten sorgen zuvor auf den elektrifizierten Abschnitten aufgeladene Lithium-Ionen-Batterien für die Energieversorgung. Zusätzlich wird rückgewonnene Bremsenergie für den Antrieb genutzt. Der zweiteilige Triebwagen hat batterieelektrisch eine Reichweite von mehr als neunzig Kilometern.

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit dem Netz Ostbrandenburg und seinem Fokus auf alternative Antriebe haben wir neue Maßstäbe gesetzt. Das Angebot für die Fahrgäste wird durch neue Fahrzeuge und Taktverdichtungen deutlich erhöht. Denn es gibt keine Alternative: Die umweltfreundliche Schiene muss weiter gestärkt werden. Was mich am meisten freut ist, dass nun zukünftig auf vielen Linien Elektrofahrzeuge mit Batteriespeicher zum Einsatz kommen.“

Auch das Netz Ostbrandenburg basiert auf den SPNV-Qualitätsstandards der Länder Berlin und Brandenburg. Durch den Einsatz der neuen Fahrzeuge können umfangreiche, fahrgastorientierte Mehrleistungen im Hinblick auf Ausstattung und Servicestandards realisiert werden. Die neuen Triebwagen sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Sowohl die drei Türen je Fahrzeugseite als auch eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgen für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Detlef Bröcker, Geschäftsführer der NEB: „Mit dem Mireo Plus B von Siemens steht uns hinsichtlich Fahrleistung, Reichweite und Ausstattung ein performantes, hocheffizientes und innovatives Fahrzeug zur Verfügung, das gerade für die teilelektrifizierten Regionalbahnstrecken des Netzes Ostbrandenburg besonders geeignet ist.“

Bild: Siemens

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