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Mehr Elektrifizierungen gefordert

03.11.21 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Andere europäische Länder hängen Deutschland bei der Elektrifizierung des Schienennetzes ab. Die Bundesrepublik liegt mit einem Anteil von 61 Prozent am staatlichen Eisenbahnnetz laut einem Vergleich der Allianz pro Schiene deutlich hinter führenden Nationen wie der Schweiz, Belgien, den Niederlanden oder Schweden zurück. Diese Spitzenreiter erreichen Werte zwischen 75 und 100 Prozent. Deutschland erzielt zudem kaum Fortschritte und kommt langsamer voran als der EU-Durchschnitt.

„Die künftige Bundesregierung muss hier endlich vom Reden zum Handeln kommen. SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Sondierungspapier mehr Tempo bei Infrastrukturinvestitionen versprochen. Beim Bau neuer Oberleitungen über Deutschlands Gleisen müssen sie zeigen, dass sie dies ernst nehmen“, so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Konkret sprach er sich dafür aus, zur weiteren Elektrifizierung des Gleisnetzes das Planungsrecht zu vereinfachen. Der Gesetzgeber müsse klarstellen, dass die Ausstattung von vorhandenen Schienenstrecken mit Stromleitungen kein Neubau sei und daher kein vollständiges Planfeststellungsverfahren erfordere. Nach den Berechnungen der Allianz pro Schiene steigerte die Bundesrepublik im Zeitraum von 2009 bis 2019 den Anteil der Gleise mit Stromleitungen um gerade zwei Prozentpunkte. Die EU insgesamt schlug mit einem Plus von vier Prozentpunkten ein doppelt so hohes Tempo an.

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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