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DB Regio gewinnt Ausschreibung in Hessen

15.11.21 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die DB Regio AG betreibt auch in Zukunft den Zugverkehr des Teilnetzes „Main-Weser“. In einer europaweiten Ausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) und des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) setzte sich das Unternehmen durch und fährt weiter auf der Linie RE 30 zwischen Frankfurt, Gießen, Marburg und Kassel.

Neu sind die Fahrzeuge: Die Deutsche Bahn setzt 17 fabrikneue Fahrzeuge vom Typ Alstom Coradio Stream HC ein. Außerdem ist zukünftig kostenloses WLAN für alle Fahrgäste verfügbar. Die Betriebsaufnahme erfolgt zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024. Die Vertragslaufzeit beträgt 14 Jahre. Der Fahrplan entspricht dem bewährten und sieht einen täglichen Zweistundentakt mit zusätzlichen Fahrten in der Hauptverkehrszeit vor.

„Der Main-Weser-Express zwischen Frankfurt und Kassel ist eine der wichtigsten Regionalzugverbindungen im RMV-Gebiet. Man könnte fast sagen, die Pulsader zwischen Rhein-Main-Gebiet und Nordhessen“, so RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. „Neue und längere Züge auf der Strecke bieten den Fahrgästen in den Stoßzeiten 15 Prozent mehr Platz. Durch die einheitliche Einstiegshöhe an den Türen kommen zudem mobilitätseingeschränkte Personen deutlich besser in den Zug.“

„Für Nordhessen ist eine schnelle Anbindung an die mittel- und südhessischen Mittelzentren Marburg, Gießen und Frankfurt am Main sehr wichtig. Außerdem ist eine zuverlässige Verbindung von und nach Kassel essentiell für die Pendlerinnen und Pendler unserer Region. Der RE 30 bietet für viele Fahrgäste genau das. Außerdem wird die Linie durch größere Züge und mehr Fahrradstellplätze auch für den Freizeitverkehr attraktiver“, sagt Steffen Müller, NVV-Geschäftsführer.

„Mit den fabrikneuen Zügen der Firma Alstom bieten wir den Fahrgästen noch mehr Komfort und Platz“, so Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte. „Fährt der Coradia Stream HC als Neunteiler, hat er 960 Sitzplätze. Mit so viel Kapazität war bisher kein Regionalzug auf dieser Strecke unterwegs. Wir freuen uns sehr, dass wir das Teilnetz ‚Main-Weser‘ auch über 2024 hinaus betreiben können und auf die Zusammenarbeit mit RMV und NVV.“

Die neuen Fahrzeuge sind durchgängig begehbar. Die Einstiegshöhe liegt an allen Türen bei 600 Millimetern. Somit ist an den meisten Bahnhöfen ein barrierefreier Einstieg möglich. Die erste Klasse verfügt über Vierersitzgruppen mit großen wandmontierten Tischen. In der Reihenbestuhlung sind Fußstützen und Zeitungsnetze in der Rückenlehne des Vordersitzes vorhanden.

In der zweiten Klasse sind in den Vierersitzgruppen kleine wandmontierte Tische vorhanden. Allen Sitzplätzen der ersten und zweiten Klasse sind Steckdosen zugeordnet. Der vierteilige Triebzug besteht aus zwei Doppelstock-Steuerwagen und zwei einstöckigen Mittelwagen. Er verfügt über 420 Sitzplätze. Der fünfteilige Triebzug verfügt im Vergleich zu seinem vierteiligen Kollegen über einen zusätzlichen Doppelstock-Mittelwagen.

Foto: Alstom

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