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BaWü startet SPNV-Qualitätsranking

25.11.21 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Ein neues Ranking zeigt, wie es im baden-württembergischen SPNV im Zuverlässigkeit und Sauberkeit aussieht. Das neue Portal setzt einen Anreiz für weitere Verbesserungen und sorgt somit für eine höhere Qualität des Eisenbahnangebotes im Ländle. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): „Die Qualität des Bahnverkehrs wurde in weiten Teilen des Landes weiter gesteigert. Das ist Ansporn und Auftrag, denn das Ranking zeigt auch, dass noch einiges zu tun ist. Mit dem neuen Internetportal bieten wir den Bahnunternehmen einen zusätzlichen Anreiz, besser zu werden und in der Bewertung aufzusteigen.“

In rund der Hälfte der Netze seien bereits jetzt mehr als 70 von 100 Punkten erreicht worden. Das Ranking auf der Seite von bwegt bietet auf einen Blick jeweils die Daten des letzten abgeschlossenen Halbjahres. Durch die interaktive Darstellung und das selbsterklärende Handling finden Kunden schnell ihr jeweiliges Verkehrsnetz und können schauen, wie dieses im Vergleich abgeschnitten hat. Auch ist die Bewertungsmethodik kurz erläutert.

Minister Hermann führte aus: „So kann sich jeder Fahrgast für seine Region ein Bild der Qualität machen.“ Die Plätze 1 und 3 belegt die SBB Deutschland GmbH auf ihren Strecken zwischen Erzingen und Schaffhausen sowie zwischen Engen und Konstanz mit dem Seehas. Die deutsche Tochter der schweizerischen SBB leistet hier nahezu störungslos höchst pünktlichen Verkehr. Auf dem zweiten Platz liegt die AVG mit dem Stadtbahnnetz zwischen Heilbronn, Bad Friedrichshall, Mosbach und Sinsheim.

Platz 4 geht an die Westfrankenbahn im Norden des Landes Baden-Württemberg, welche sehr zuverlässigen Verkehr auf die Fläche bringt. Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) mit der Ortenau-Straßenbahn erreicht Platz 5 in einem dichten Netz rund um Offenburg. Vor allem im Freiburger Raum haben dagegen einige Netze der DB Regio AG und ein Netz der SWEG derzeit noch Verbesserungspotenzial.

Ein Grund dafür waren recht häufige Fahrzeugstörungen im Netz 4 auf der Rheintalbahn, die im aktuellen Ranking für schwächere Werte bei Zuverlässigkeit und Zugkapazität verantwortlich waren. Auf der stark überlasteten Strecke haperte es zudem mit der Pünktlichkeit. Auch die SWEG verzeichnet im Netz 9b rund um Freiburg keine guten Werte: Durch die um Jahre verspätete Lieferung der Neufahrzeuge konnten die vereinbarten Zugkapazitäten häufig nicht erbracht werden. Hinzu kamen einige personalbedingte Ausfälle.

Das Ministerium für Verkehr steht hier regelmäßig im Dialog mit den Unternehmen, um Schwachpunkte zu beseitigen und eine stets hohe Qualität zu fordern. Das neue Qualitätsranking vergleicht auf der Website von bwegt.de die Betriebsqualität von 29 Verkehrsverträgen des Landes. In den Ergebnissen wird eine Vielzahl verschiedener Daten kombiniert. Das Ministerium trägt mit dem Ranking unter anderem dem Wunsch von Fahrgäste Rechnung, die Leistungen verschiedener Anbieter besser vergleichen zu können.

Foto: Land Baden-Württemberg

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