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VVO-Dieselnetz: Vertrag unterzeichnet

22.10.21 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab 12. Dezember 2021 fährt die DB Regio AG nach gewonnener Ausschreibung auf den vier Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz. Heute war der erste umgebaute Triebwagen vom Typ Desiro (VT 642) in Kamenz: in ihm unterzeichneten der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die DB Regio den Vertrag für den Verkehr in den kommenden zehn Jahren. Das Dieselnetz im VVO wächst mit Beginn des neuen Verkehrsvertrages um knapp dreihunderttausend Zugkilometer pro Jahr auf ein Volumen von gut zwei Millionen Kilometern.

„Durch zusätzliche Mittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr kann der VVO eine Taktverdichtung auf der wichtigen Strecke nach Kamenz umsetzen“, erläutert Landrat Michael Harig, Verbandsvorsitzender des VVO. „Zukünftig fahren die Züge montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14.00 Uhr und 18.30 Uhr alle dreißig Minuten statt bisher nur stündlich.“

Mit der Taktverdichtung sowie der umfangreich modernisierten Infrastruktur mit barrierefreien Bahnsteigen, Verknüpfungen mit den lokalen Buslinien und sechs P+R-Plätzen mit über 400 Stellplätzen erreicht die Strecke S-Bahn-Standard und wird daher zum Fahrplanwechsel in S-Bahn S 8 umbenannt. Über 600 Ein- und Aussteiger gibt es pro Tag am Bahnhof Kamenz.

Aufgrund der stark gestiegenen Zahl an Arbeitsplätzen in der Stadt hat auch die Zahl der Einpendler zugenommen. Diese profitieren von den Verbesserungen im Rahmen der Neuausschreibung. Für den Betrieb des Netzes stellt die DB Regio über hundert neue Mitarbeiter ein und setzt zukünftig 21 Fahrzeuge aus ihrem eigenen Bestand ein.

„Wir sind stolz, dass unser Angebot für den Betrieb des VVO Dieselnetzes den Aufgabenträger überzeugt hat. Mit guter Qualität und Zuverlässigkeit leisten wir unseren Beitrag zur Mobilitätswende Großraum Dresden. Wir haben den Anspruch, mehr Pendler für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen und mit touristischen Angeboten in die sächsische Schweiz und das Osterzgebirge weiter zu punkten.“ beschreibt Wolfgang Weinhold, Vorsitzender der Regionalleitung Südost der DB Regio die Zielsetzung der DB Regio AG in diesem Netz.

Rund sechzig Triebfahrzeugführer und fünfzig Kundenbetreuer werden für den Betrieb des Dieselnetzes benötigt; entsprechend der durch den VVO festgelegten Anforderungen übernimmt die DB Regio zahlreche Mitarbeiter der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB), die das Netz derzeit nach einer Notvergabe betreibt.

Für die Mitarbeiter, die zum Großteil von der insolventen Städtebahn Sachsen stammen, ist die Zukunft gesichert. Die Dieseltriebwagen stammen aus dem Bestand der DB Regio AG. Sie werden innerhalb der kommenden zwei Jahre komplett renoviert und mit WLAN, Steckdosen und Bildschirmen zur Fahrgastinformation ausgestattet. Der Einsatz des ersten renovierten Fahrzeugs ist ab Februar 2022 vorgesehen.

Foto: Deutsche Bahn AG/Jörg Bönisch

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