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Zürich präsentiert Zukunftsbild 2050

06.09.21 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Stadt Zürich wird auch in Zukunft wachsen. So werden bis 2040 zusätzliche 100.000 mehr Einwohner sowie 40.000 weitere Arbeitsplätze erwartet. Die VBZ wollen deshalb mit ihrem Blick in die Zukunft auch in den nächsten Jahrzehnten ausreichende Kapazitäten bereitstellen, einen pünktlichen, schnellen und möglichst umsteigefreien öffentlichen Verkehr anbieten sowie mit einer ökologischen und ökonomischen Mobilität weiterhin einen wesentlichen Beitrag leisten zu den Klimazielen der Stadt Zürich.

Das heutige ÖV-, insbesondere das Tram-Netz ist in der Stadt Zürich mehrheitlich auf die Innenstadt ausgerichtet. In der Zukunft erhalten weitere Stadtzentren eine stärkere Bedeutung. Ein äußeres Ring-System würde die Stadtzentren Oerlikon und Altstetten miteinander verbinden und im Nordosten den Bahnhof Stettbach sowie im Südwesten den Bahnhof Enge miteinbeziehen. So gelangen die Reisenden ab den Bahnhöfen am Stadtrand schnell in die Quartiere. Ebenso würden die Binz, die ETH Hönggerberg und Schwamendingen besser erschlossen.

Eine wichtige Funktion dieses Ringsystems ist die Entlastung der Innenstadt. Vor allem der innere Ring, welcher auf der Strecke Milchbuck – Bucheggplatz – Hardbrücke – Albisriederplatz – Schmiede Wiedikon – Bahnhof Enge – Bellevue vorgesehen ist, kann dieses Ziel erreichen, indem er die wichtigsten ÖV-Hubs im Gebiet zwischen den drei Zentren Hauptbahnhof, Altstetten und Oerlikon verbindet.

Sowohl der äußere wie auch der innere Ring sollen mit der bestehenden Strecke zwischen Bellevue und Milchbuck verknüpft werden. Wo sinnvoll, stehen auch unterirdische Streckenführungen zur Diskussion, etwa am Hönggerberg. Ein Korridor zwischen Bahnhof Enge und Stadelhofen wird in der Erarbeitung der Netzentwicklungsstrategie 2040 weiter vertieft. Bereits heute bieten Angebote wie die Züri-Mobil-App die Möglichkeit, verschiedene Verkehrsmittel während der Reise zu kombinieren.

Zukünftig wollen die VBZ das mit sogenannten multimodalen Mobilitätshubs fördern und besseren Umstieg auf S-Bahn, Velo, E-Bike, Scooter, E-Trottinett, Carsharing oder den Fussweg bieten. An zentral gelegenen Haltestellen würden entsprechende Infrastrukturen bereitgestellt, die es erlauben, bequem Zugriff auf die genannten Mobilitätsangebote zu erhalten.

Die VBZ haben mit On-demand-Angeboten wie „Pikmi“ oder multimodalen Mobilitätsplattformen wie „Züri-Mobil“ das Prinzip von „Mobility-as-a-Service“ und die Möglichkeiten der Digitalisierung bereits aufgegriffen. In Zukunft könnten in Stadtteilen oder Zeiträumen, in denen weniger Leute unterwegs sind und keine Hauptachsen verlaufen, solche Angebote intensiviert werden.

Die bestehende Tramstrecke zwischen Oerlikon – Milchbuck – Hochschulgebiet Zentrum – Bellevue / Stadelhofen soll zu einer Ost-Tangente aufgewertet werden. Verknüpft mit dem neuen Ringsystem im Westen entstünde so ein leistungsfähiges Tramangebot, welches direkte Verbindungen zu den Hochschulgebieten bietet.

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