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Ausbau der Sendlinger Spange

09.09.21 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Ein wichtiger Schritt für den Ausbau des Münchner S-Bahn-Netzes: Freistaat und Deutsche Bahn haben den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für den ersten Teil des Ausbaus der Sendlinger Spange unterzeichnet. Dadurch können die erforderlichen Baumaßnahmen im Bahnhof Laim mit den Arbeiten an der zweiten Stammstrecke verknüpft werden und binden dadurch weniger Ressourcen.

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU): „Es freut mich sehr, dass wir bei der Sendlinger Spange nun einen wichtigen Schritt zum Ausbau machen können. Damit steigern wir die Stabilität im Münchner S-Bahn-System.“

Bereits mit der Einführung der S20 wurde zwischen DB AG und Freistaat vereinbart, nach und nach die sogenannte „Sendlinger Spange“ leistungsfähig auszubauen. Sie ist daher Bestandteil des Programms „Bahnausbau Region München“, mit dem der Freistaat ein zukunftsfähiges Konzept für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs in der stark wachsenden Metropolregion aufgestellt hat.

Ziel der Maßnahme (Baustufe 1) ist es, die S-Bahn-Strecke Pasing – Heimeranplatz (und weiter nach Solln – Deisenhofen) so zu ertüchtigen, dass im Störfall und während des Baus der zweiten Stammstrecke im Stammstreckenbereich Verkehre von Pasing über die Sendlinger Spange zur Station Heimeranplatz abgeleitet werden können. Dort ist ein Umsteigen in die U4/U5 und damit eine Weiterfahrt in die Münchner Innenstadt möglich. Die S-Bahnen können dann am Heimeranplatz wenden und anschließend in die S-Bahn-Stammstrecke in Richtung Pasing zurückgeführt werden.

Ministerin Schreyer: „Störungen in der Stammstrecke haben meist große Auswirkungen und betreffen viele Fahrgäste. Mit dem Ausbau der Sendlinger Spange schaffen wir für den Störfall ein Ausweichkonzept und die Ziele in der Münchner Innenstadt bleiben damit erreichbar.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn AG für Bayern: „Wir investieren heuer für die Bahninfrastruktur im Freistaat 2,35 Milliarden Euro. Denn: Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein – und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind von Freistaat und Bund, der auch in diesen Zeiten Investitionen ermöglicht. Mit der Unterzeichnung des Realisierungs- und Finanzierungsvertrages ist ein wichtiger Meilenstein geschafft. Dadurch wird das Münchner S-Bahn-Netz künftig leistungsfähiger und stabiler.“

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen rund 9,9 Millionen Euro und werden komplett vom Freistaat getragen, die DB AG ist allerdings die ausführende Stelle. Da der Konzern keinerlei Eigenanteil übernimmt, kann er später auch keine Anlagevermögen in die Bilanz stellen und entsprechend keine Renditen durch Trassenpreise erwarten, die der Aufgabenträger zu finanzieren hätte. In einem weiteren Ausbauschritt soll zusätzlich ein Begegnungsgleis am Heimeranplatz errichtet werden, um den Betrieb noch flexibler gestalten zu können.

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