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Neues Konzept auf der Allgäubahn

13.08.21 (Baden-Württemberg, Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Baden-Württemberg und Bayern weiten die Kapazitäten im Schienenverkehr im Allgäu, in Oberschwaben und am Bodensee aus. So gibt es kurzfristige Verstärkungen auf der württembergischen Allgäubahn und ab Dezember 2021 ein neues Fahrplankonzept mit besseren Bahnverbindungen. Zwischen dem 6. August 2021 und 17. Oktober 2021 verkehren sechs (sonntags) beziehungsweise acht Züge (samstags) zwischen Aulendorf und Lindau mit der doppelten Kapazität. Den Fahrgästen stehen dann je Zug 140 Sitzplätze und 24 Fahrradstellplätze zur Verfügung.

„Von Anfang August an setzen wir kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge ein und erhöhen die Kapazitäten auf der württembergischen Allgäubahn. Das bietet eine gute Möglichkeit, die Region mit dem Zug klimafreundlich zu erkunden,“ sagt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

Anfangs wird es auf der Strecke allerdings noch zu Einschränkungen kommen. Aufgrund eines Hangrutsches in Folge von starken Regenfällen ist der Abschnitt Kißlegg – Wangen bis voraussichtlich 11. August gesperrt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Umfangreiche Verbesserungen kommen dann mit der Inbetriebnahme des sogenannten „E-Netzes Allgäu“ im Dezember 2021 im Allgäu an.

Zum großen Fahrplanwechsel ordnen das Land Baden-Württemberg und der Freistaat Bayern den Schienenverkehr in der Region komplett neu. Es werden neu stündliche Verbindungen zwischen Lindau, Wangen, Kißlegg, Leutkirch und Memmingen angeboten. Diese werden zweistündlich sogar über Memmingen hinaus nach München durchgebunden.

Der Taktverkehr wird im Vergleich zu heute kontinuierlich bis in die späten Abendstunden und auch am Wochenende fortgeführt. Zum Einsatz kommen neue elektrische Züge des Typs FLIRT des Herstellers Stadler. Betrieben wird die neue Flotte und der Zugverkehr von dem UnternehmenGo-Ahead Bayern GmbH.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) sagte: „Mit der Inbetriebnahme des E-Netzes Allgäu im Dezember 2021 geht auch der Nahverkehr zwischen München, Memmingen, Leutkirch, Wangen und Lindau elektrisch an den Start. Dank der gemeinsamen Ausschreibung unter der Federführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft kann dieser Bereich nun besser vernetzt werden. Es ist sehr positiv, dass auf diese Weise zwischen dem Allgäu und Oberschwaben der Nahverkehr umweltfreundlicher und die Qualität gesteigert wird.“

Zwischen Aulendorf, Bad Waldsee und Kißlegg kommen weiterhin die bekannten Dieseltriebwagen im Stundentakt zum Einsatz, da diese Strecke noch nicht elektrifiziert ist. Alle zwei Stunden werden die aus Aulendorf kommenden Züge nach Wangen und Leutkirch verlängert, sodass für diese Mittelzentren weiterhin eine direkte Verbindung nach Oberschwaben sichergestellt ist. Das E-Netz Allgäu umfasst Verbindungen auf der Strecke München – Buchloe – Memmingen – Kißlegg – Hergatz – Lindau Insel – Lindau-Reutin.

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