Hamburg: Steigerungen für die U5 prognostiziert
27.08.21 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die geplante U-Bahn-Linie U5 wird einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Neue Berechnungen zeigen, dass dieser Beitrag deutlich größer sein wird als bislang prognostiziert: Eine höhere Einwohnererschließung, verkürzte Reisezeiten, mehr Fahrgäste und eine deutliche Reduktion des Pkw-Verkehrs sind Ergebnis der aktuellen Berechnungen zum Nutzen der neuen unterirdischen Verkehrsader Hamburgs.
Berücksichtigt wurden hierbei die U5-Streckenführung und die künftigen Haltestellenlagen, die im vergangenen Dezember festgelegt worden waren. Die neuen Berechnungen zeigen, dass insgesamt 180.000 Hamburger im direkten Einzugsbereich der U-Bahn leben. Der Anstieg um 30.000 gegenüber der im Jahr 2019 prognostizierten Zahl erklärt sich durch eine veränderte Linienführung (unter anderem eine eigene Haltestelle auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)) und Stadtentwicklungsprojekte wie beispielsweise in Steilshoop und Stellingen.
Mit der höheren Einwohnererschließung steigt auch die Zahl an Personen, die künftig die U5 nutzen werden: Nach den aktuellen Prognosen werden es täglich mehr als 500.000 Menschen sein. Die bisherigen Berechnungen gingen für die gesamte U5-Strecke von 390.000 Ein-, Aus- und Umsteigenden aus (90.000 auf der U5 Ost, 300.000 auf dem Abschnitt von City Nord bis zu den Arenen). Die Haltestelle am UKE beispielsweise werden künftig 39 000 Menschen nutzen, an der Haltestelle Universität werden 34.000 Menschen prognostiziert.
Der neue Umsteigebahnhof der U1 und U5 am Stephansplatz wird von 45.000 Menschen genutzt werden. Täglich sind dann rund 270.000 Fahrgäste in den Fahrzeugen der U5 unterwegs. 2019 ging man noch von 200.000 aus. Die gesteigerten Fahrgastzahlen sind nicht nur eine Folge der verbesserten Erschließung, sondern ergeben sich auch durch verkürzte und damit deutlich attraktivere Fahrzeiten im Vergleich zu heute.
Hamburger aus Steilshoop beispielsweise sind künftig ohne Umstieg mit der U5 in nur 22 Minuten an der Universität. Bislang werden für dieselbe Strecke mit den Buslinien 26 und 5 sowie U1 und Wegezeit insgesamt 37 Minuten benötigt. Auch im gesamten Netz ermöglicht die U5 durch Verknüpfungen zu bestehenden Linien deutlich attraktivere Fahrzeiten.
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Mit der U5 kommen Hamburgerinnen und Hamburger aus allen Himmelsrichtungen und verschiedensten Stadtteilen künftig schneller ans Ziel. Das wird durch die Erschließung und die Netzwirkung der U5 möglich. Die Reisezeit ist eines der wesentlichsten Entscheidungskriterien, um vom eigenen Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Mit der U5 ist es kein Verlust, das Auto stehen zu lassen, sondern ein Gewinn.“
Durch das Angebot der U5 werden künftig zahlreiche Hamburger aus Stadtteilen wie Bramfeld, Steilshoop, Barmbek-Nord, aber auch Lokstedt und Stellingen vom privaten Pkw auf die U5 umsteigen.