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E-Scooter Parkstationen in Stockholm

09.08.21 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Voi investiert in die Aufstellung von 100 E-Scooter Parkstationen in der Heimatstadt Stockholm, zusammen mit deutschem Anbieter Tier. Die Initiative wird zusammen mit der Stadt gesteuert und soll das Parkverhalten in der schwedischen Hauptstadt entzerren. Voi-Nutzer, die ihren Roller in einer der Parkstationen abstellen, erhalten dafür finanzielle Anreize. Seit Voi im August 2018 als erster E-Scooter-Betreiber in Stockholm an den Start gegangen ist, sind Elektroroller zu einem gefragten Verkehrsmittel in Städten in ganz Europa geworden.

Doch die große Beliebtheit von E-Scootern hat auch einige Herausforderungen mit sich gebracht. Mehrere andere Betreiber sind in den Markt eingetreten, und die Zahl der Roller ist gestiegen. Um mehr Ordnung und Platz für die leichtgewichtige Mobilität der Zukunft zu schaffen, werden nun mehr als hundert Parkstationen in Stockholm verteilt. Die Initiative wird von den E-Scooter-Betreibern Voi und Tier finanziert und in Zusammenarbeit mit der Stadt Stockholm angetrieben.

Eine solche Parkstation bietet Platz für 10 E-Scooter, sodass ab jetzt insgesamt mehr als 1000 Stellplätze für E-Scooter in Stockholm zur Verfügung stehen. Voi Nutzer, die ihren Roller nach Beendigung der Fahrt in einer Parkstation abstellen, erhalten dafür als Anreiz einen Teil der Fahrtgebühr zurückerstattet. In Stockholm sind die Stationen erstmals für Marken unterschiedlicher Anbieter nutzbar.

„Die Stadt Stockholm begrüßt unabhängige Initiativen von E-Scooter-Betreibern zur Verbesserung der Verkehrssituation in Stockholm. Parkplätze für E-Scooter sind ein wichtiges Instrument, um ein geordnetes Abstellen der neuen Fahrzeuge zu unterstützen. Elektroroller sind für viele Menschen in Stockholm zu einem beliebten Fortbewegungsmittel geworden, und wir brauchen eine Reihe von Maßnahmen, um dieser neuen Situation gerecht zu werden“, erklärt Daniel Helldén, Vizebürgermeister für Verkehr in Stockholm.

Untersuchungen des norwegischen Instituts für Verkehrswirtschaft, TØI, (2021) zeigen, dass spezielle Parkflächen die Ordnung beim Parken von E-Scootern in Städten erheblich verbessern können. Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie sind, dass nicht gekennzeichnete Parkstationen, die mit hoher Dichte in beliebten Gebieten aufgestellt werden, eine bessere Wirkung haben.

Eine Studie, die Voi zusammen mit der S-Bahn in Stuttgart im vergangenen Herbst durchgeführt hat, hat gezeigt, dass Abstellanlagen auch dazu beitragen, die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erhöhen. Die Fahrten mit der Bahn nahmen um 35 Prozent zu, nachdem Voi an einem Bahnhof Abstellanlagen aufgestellt und – digital und kommerziell – unseren Service mit der S-Bahn und der Mobility-as-a-Service-Plattform Mobimeo integriert hatte. Laut der schwedischen Verkehrsbehörde ist eine verbesserte Fahrradinfrastruktur eine der wichtigsten Maßnahmen, um Unfälle mit E-Scootern zu verhindern. Bis heute gibt es in Stockholm keine Abstellinfrastruktur für E-Scooter.

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