BaWü: Modellregionen grüner Wasserstoff
24.08.21 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Das baden-württembergische Umweltministerium hat gemeinsam mit einer Fachjury entschieden, welche Modellregionen im Rahmen des EFRE-Programms „Modellregion Grüner Wasserstoff“ einen Antrag auf Förderung stellen dürfen. Insgesamt stehen bis zu 47 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und an Landesmitteln zur Verfügung, um zwei Modellregionen auf deren Weg hin zu einer Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Zudem werden die beiden ausgewählten Modellregionen wissenschaftlich begleitet.
„Als Landesregierung setzen wir uns für einen ehrgeizigen Klimaschutz ein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen. Das bedeutet aber auch, dass wir in eine neue regenerative Energiewelt einsteigen müssen. Grüner Wasserstoff kann hierbei zu einem der Schlüssel-Energieträger werden“, sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) in Stuttgart.
In den Modellregionen können nun die Potenziale von grünem Wasserstoff in Baden-Württemberg konkret aufgezeigt werden. Insgesamt neun Projektskizzen habe das Umweltministerium auf seinen EFRE-Förderaufruf erhalten. Durchgesetzt haben sich die Konsortien der Projektskizzen „Hy-FIVE“, die die Stadt Ulm, der Landkreis Reutlingen und der Alb-Donau-Kreis eingereicht haben, sowie „H2 GeNeSiS“, die durch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart koordiniert wird. „Die beiden Modellregionen haben die Fachjury überzeugt und können nun einen Vollantrag stellen“, freute sich die Umweltministerin für die beiden Modellregionen.
Die wissenschaftliche Begleitung übernehme das Konsortium „H2 Companion“ unter Konsortialführung des Fraunhofer IAO. Die Modellregion „HyFiVE“ umfasst die Region Mittlere Alb-Donau mit den Landkreisen Reutlingen, Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm sowie die angrenzenden Landkreise Ostalbkreis, mit der Stadt Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Tübingen. Als Antragssteller tritt die Stadt Ulm gemeinsam mit dem Landkreis Reutlingen und dem Alb-Donau-Kreis auf. In dieser Modellregion soll die Wasserstoffwirtschaft sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum erprobt werden.
Dabei konzentrieren sich die Aktivitäten um vier Leuchtturmprojekte, die die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette von unterschiedlichen Arten von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Quartierslösungen abbildet. Die geplante Modellregion „GeNeSiS“ in der Region Stuttgart setzt auf ein ausgedehntes Verteilernetz – dem sogenannten „H2-Marktplatz“.
Herzstück soll eine reine Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars werden. Dabei reihen sich Erzeuger und Anwender perlenkettenartig entlang dieses linearen Pipelinenetzes auf. Das stark industriell geprägte Gebiet bietet vielerlei Möglichkeiten für die Anwendung von Wasserstoff zum Beispiel für Quartiere, industrienahe Unternehmen und die Mobilität. Die Projekte sollen von 2022 bis 2027 gefördert werden.