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Voreifelbahn wird elektrifiziert

16.07.21 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) und die Deutsche Bahn planen den Ausbau und die vollständige Elektrifizierung der Strecke von Bonn über Euskirchen bis nach Bad Münstereifel. Die sogenannte Voreifelbahn hat große Bedeutung für die Anbindung der Kreise Rhein-Sieg und Euskirchen an das Ballungszentrum Bonn.

Letzte Woche hat Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) an einer interkommunalen Voreifelbahn-Konferenz mit allen Projektbeteiligten teilgenommen. Zum Abschluss der Konferenz wurde zudem eine Urkunde zur Gründung des „Bündnisses Voreifelbahn“ unterzeichnet: Damit soll der Ausbau des wichtigen Infrastrukturprojektes noch stärker vorangetrieben werden.

„Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Deshalb muss Deutschland wieder Bahnland werden. Dafür brauchen wir eine bessere Schieneninfrastruktur, gerade im ländlichen und suburbanen Raum. Der Ausbau der Voreifelbahn wird künftig den Rhein-Sieg-Kreis und den Kreis Euskirchen noch besser an das Ballungszentrum Bonn anbinden und wird für Pendler eine echte Alternative zum Auto. So wird Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sicherer und sauberer“, so der Minister.

NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober: „Wir wollen noch besser werden und Angebotsqualität und Zuverlässigkeit deutlich erhöhen. Die Streckenabschnitte zwischen Alfter-Witterschlick und Meckenheim-Kottenforst sowie zwischen Rheinbach und Swisttal-Odendorf sollen auf einer Gesamtlänge von rund 12 Kilometern zweigleisig ausgebaut werden. Hierdurch erhöht sich die Betriebsqualität, da sich entgegenkommende Züge störungsfrei begegnen können.“

„In Summe sorgen die Maßnahmen für eine deutliche Attraktivitätssteigerung für die Voreifelbahn. Durch die geplanten Ausbaumaßnahmen wird die Streckenkapazität spürbar erhöht, wodurch die Taktverdichtung erst ermöglicht wird. Die Züge der Voreifelbahn werden dann zudem leiser und umweltfreundlicher unterwegs sein“, erläutert Christian Golenia, Leiter Betrieb, Fahrplan, Vertrieb und Kapazitätsmanagement Region West bei der DB Netz AG.

Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) ist überzeugt: „Der Einstieg in das Projekt der S 23 konkretisiert die für die Bundestadt Bonn bedeutsamen S-Bahn-Planungen für eine gute Anbindung Bonns und ihre noch engere Verknüpfung mit dem Umland. Der Ausbau und die Elektrifizierung der Voreifelbahn werden einen nachhaltigen positiven Impuls für die Region bringen.“

Eine im Auftrag des NVR erstellte Machbarkeitsstudie bescheinigt dem Ausbau der Voreifelbahn ein herausragend gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis. Für den ebenfalls betroffenen Rhein-Sieg-Kreis sagte Landrat Sebastian Schuster (CDU): „Die Voreifelbahn ist bekanntermaßen ein wichtiger Baustein für die schnelle Anbindung eines Teils des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises an das Oberzentrum Bonn. Mit dem Bündnis Voreifelbahn geben alle Beteiligten noch einmal ein deutliches Signal für den erforderlichen Ausbau.“

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