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NRW: Qualitätsbericht vorgelegt

01.07.21 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

In Nordrhein-Westfalen wurde der aktuelle Qualitätsbericht für den SPNV vorgelegt. Die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote steigt um zwei Prozentpunkte auf 86,8 Prozent. Das zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen der Akteure Wirkung entfalten. Besonders die Qualität der vier Linien im RRX-Vorlaufbetrieb ist deutlich besser geworden. Die Corona Pandemie hinterließ im Jahr 2020 hingegen deutliche Spuren im SPNV.

So führte der erste Lockdown zu einem Einbruch der Fahrgastzahlen um bis zu 75 Prozent. Der landesweite Qualitätsbericht SPNV fasst auf 54 Seiten die Betriebs- und Infrastrukturqualität im zurückliegenden Berichtsjahr 2020 in Nordrhein-Westfalen zusammen. Dabei ist festzustellen: Regionalexpress (RE) und Regionalbahn (RB) waren 2020 deutlich pünktlicher als noch im Vorjahr.

ie größte positive Veränderung gab es bei den Linien im Regionalexpress. Sie steigerten ihre durchschnittliche Pünktlichkeitsquote um 4,3 Prozent auf 84,3 Prozent (2019: 80,0 Prozent). Die RB-Linien verbesserten die Pünktlichkeitsquote von 86,2 auf 88,5 Prozent. Anders verlief die Entwicklung bei den S-Bahnen: bei ihnen sank die Quote von 90,8 auf 88,2 Prozent. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verspätung von 3:59 Minuten.

Hervorzuheben sind dabei insbesondere die vier Linien im RRX-Vorlaufbetrieb, die alle eine stark gestiegene Pünktlichkeitsquote aufweisen. Zu den RRX-Linien im Vorlaufbetrieb gehören der RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX) und der RE 11 (RRX). Die Streckennetzqualität in NRW hat sich 2020 ebenfalls leicht verbessert. Eine Analyse der Langsamfahrstellen im Streckennetz zeigt, dass Mängel an der Infrastruktur gegenüber den Vorjahren zurückgegangen sind.

Insgesamt ist die durchschnittliche Anzahl an Langsamfahrstellen je Monat von 81 im Jahr 2019 auf 62 im Jahr 2020 gesunken. Bautätigkeiten bleiben jedoch der Hauptgrund für Langsamfahrstellen, wo vorübergehend niedrigere Geschwindigkeiten als im Normalbetrieb gefahren werden müssen. Bei der Stationsqualität der Bahnhöfe in NRW bilden weiterhin Graffiti, beschädigte Fahrplanaushänge und eine eingeschränkte Barrierefreiheit die zukünftigen Herausforderungen.

Der mittlerweile zum zehnten Mal durchgeführte Qualitätsbericht macht die in NRW erhobenen Daten transparent und zeigt langfristige Entwicklungen der Betriebs- und Infrastrukturqualität auf. Durch den Vergleich von Kennzahlen, die über mehrere Jahre vorliegen, können Tendenzen entdeckt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die den Schienenpersonennahverkehr langfristig verbessern.

Hierzu gehören zum Beispiel Maßnahmen für die Infrastruktur wie die Beseitigung von Engpässen. Erstmalig wurden auch Auswirkungen der Corona-Pandemie im aktuellen Qualitätsbericht erfasst. So ist zu erkennen, dass es während der Pandemie einen deutlichen Einbruch bei den Fahrgastzahlen gab. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2020 sind die Fahrgastzahlen mit Beginn des ersten Lockdowns zeitweise um bis zu 75 Prozent gesunken.

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