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KVB betreibt Ladeinfrastruktur

07.07.21 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Die KVB hat ihre E-Bus-Aktivitäten im Projekt „Smart City KVB“ zusammengeführt und stellt gemäß eines Ratsbeschlusses der Stadt Köln bis 2030 ihren Busverkehr vom Dieselbetrieb auf elektrische Antriebe um. Am heutigen Dienstag, 29. Juni, informierten sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst über die aktuellen Arbeiten des Projektes. Hierbei wurde die Ladeinfastruktur für E-Busse auf dem Betriebshof Nord der KVB in Köln-Riehl in Betrieb genommen.

Die KVB setzt zu 100 Prozent Ökostrom ein, den sie bei ihrer Konzernschwester RheinEnergie bezieht. Für die Beschaffung von E-Bussen stellen die Bundes- und die Landersregierung der KVB aus den verschiede-nen Förderprogrammen bis 2023 insgesamt rund 44,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land steuert zudem rund 14,1 Millionen Euro für den Aufbau von Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof Nord und im Stadtgebiet bei.

Hinzu kommen Eigenmittel des Unternehmens in Höhe von rund 46,5 Millionen Euro. Die KVB hat mit ihrem Ladekonzept für die Linie 133 gute Erfahrungen gemacht. Nachts werden die E-Busse auf dem Betriebshof aufgeladen. Während des Betriebs erfolgt an Endhaltestellen die Nachladung im Schnellladeverfahren. Hierdurch kann der gesamte Strombedarf, also für den Antrieb der Busse, als auch für die sogenannten Nebenverbraucher, mit Ökostrom erfolgen.

Dies bedeutet, dass weder bei der Erzeugung des Stroms, noch beim Betrieb der Fahrzeuge Emissionen wie Kolendioxid oder Stickoxide freigesetzt werden. Ein wesentliches Element hierbei ist die Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof Nord der KVB. Hier werden die neuen E-Busse nachts unter drei Carports abgestellt und über parallele Ladepunkte zeitgleich aufgeladen. Im Dezember 2019 überreichte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hierfür einen Zuwendungs-bescheid des Landes über 10,9 Millionen Euro.

Nun konnte der Minister die Ladeinfrastruktur offiziell in Betrieb nehmen, nachdem die beiden großen Carports fertiggesellt und getestet wurden. Die Mittel des Landes stehen nach § 13 ÖPNV-Gesetzes NRW zur Verfügung und dienen einer Investitionsmaßnahme im besonderen Landesinteresse. Insgesamt ist die Baumaßnahme mit rund 15 Millionen Euro kalkuliert.

Der Ökostrom wird über drei Ladestationen bereitgestellt und kommt aus einem benachbarten Umspannwerk der RheinEnergie. Zum Projekt gehört auch die Errichtung einer Übergabestation zwischen der Infrastruktur von RheinEnergie und KVB. Die luftigen Carports haben eine Länge von bis zu 135 Metern bzw. 34 Metern. Ihre Höhe beträgt ca. 6,80 Meter.

Die Betongebäude der Ladestationen haben ein Höhe von ca. 13 Metern. Zusammen verändern sie das Bild des Betriebshofes. Während die Carports empfindliche Techniken auf den Dächern der E-Busse schützen, lassen sich auch die Oberseiten der Carportdächer selbst nutzen. Die KVB hat diese an die RheinEnergie verpachtet, das dort eine Photovoltaik-Anlage betreiben wird.

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