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Digitalisierung startet in NRW

16.07.21 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Moderne und digitale Technik sorgt künftig für zuverlässigeren Zugverkehr am Niederrhein: Mit zwei Projekten aus dem sogenannten Schnellläuferprogramm des Bundes profitiert Nordrhein-Westfalen gleich doppelt: Die Verbindungen auf einem Abschnitt der Ruhr-Sieg-Strecke sowie zwischen Kempen und Kleve werden mit modernster Stellwerkstechnik ausgerüstet.

Wenige Monate nach der Vertragsunterzeichnung laufen die Bauarbeiten am Niederrhein bereits auf Hochtouren, damit bereits ab Dezember die Reisenden und Pendlerinnen und Pendler von besserer Steuerung und flexibleren Fahrmöglichkeiten profitieren können. DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und der Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst (CDU) überzeugten sich letzte Woche gemeinsam vom Fortschritt der Arbeiten in Goch.

Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand: „Wir machen das Schienennetz in Höchstgeschwindigkeit digital – auch am Niederrhein. Mein Dank gilt allen Arbeiterinnen und Arbeitern, die in Nachtarbeit Kabel ziehen und Signale aufstellen. Denn nur so schaffen wir es, schnell zu bauen und Züge tagsüber fahren zu lassen. Mit der Modernisierung der beiden Strecken schaffen wir mehr Qualität und bessere Pünktlichkeit für die Reisenden. Das bringt große Vorteile vor allem für Reisende im ländlichen Raum.“

Im ersten Bauabschnitt zwischen Kleve und Geldern verlegt die DB aktuell Kabel und errichtet bis Ende Juli neue Technikmodule für die Zugsteuerung. Ab Dezember steuern dann die Fahrdienstleiter die Züge auf dem Abschnitt digital. Neben der besseren Steuerung und flexibleren Fahrmöglichkeiten der Züge wird auch die Instandhaltung der Strecke günstiger und einfacher. Klares Ziel der DB AG ist, die umweltfreundliche Schiene noch attraktiver zu gestalten und so die Mobilitätswende weiter voranzutreiben.

Bis Herbst 2022 ist die Strecke zwischen Kleve und Kempen fit für die digitale Zukunft. Die Fahrdienstleiter steuern dann nur noch aus sechs statt zwölf Stellwerken die Züge. Die Stecke zwischen Kleve und Kempen ist neben der Erweiterung und Modernisierung des Stellwerks in Finnentrop das zweite Projekt im sogenannten Schnellläuferprogramm in Nordrhein-Westfalen.

Die DB AG und die Industrie modernisieren dabei mit Förderung des Bundes in die Jahre gekommene Technik im Rekordtempo. Die Stecke zwischen Kleve und Kempen ist neben der Erweiterung und Modernisierung des Stellwerks in Finnentrop das zweite Projekt im Schnellläuferprogramm in NRW. Insgesamt werden rund 550 Millionen Euro investiert.

Verkehrsminister Wüst: „Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Deshalb muss Deutschland wieder Bahnland werden. Dazu brauchen wir ein gut ausgebautes, modernes Bahnnetz. Nur wenn die Züge zuverlässig und pünktlich fahren, sind sie für viele Menschen eine Alternative zum Auto. Wie hier am Niederrhein nutzen wir im ganzen Land die Chancen der Digitalisierung, um den Bahnverkehr besser steuern zu können und so zuverlässiger zu machen.“

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