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Land Hessen fördert EWSE-Projekt

21.06.21 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Rund 150.000 Euro erhält ESWE Verkehr als Fördermittel für das Projekt ESWE-INOS. Die Abkürzung steht für ESWE Innovative Ladeinfrastruktur für On-Demand-Shuttle-Verkehre. Ziel von ESWE-INOS ist die Umsetzung einer intelligenten Ladeinfrastrukturlösung samt Integration eines systemübergreifenden Energiemanagements. Dabei kommt ein innovativer Ausschreibungsansatz auf Basis der Lebenszykluskosten zum Einsatz.

Der Mobilitätsdienstleister der Landeshauptstadt Wiesbaden, ESWE Verkehr, erhält die Zuwendung im Rahmen des Programms „Förderung der Elektromobilität“. Die Fördermittel werden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen bereitgestellt. Mit der Abwicklung der Innovationsförderung ist die Hessen Agentur als Projektträger betraut. Die ESWE Verkehrsgesellschaft ist in der stärksten Umbruchphase ihrer Geschichte.

Das hängt auch zusammen mit dem Ziel, Dieselfahrverbote in Wiesbaden zu vermeiden. Dafür wurde 2018 der Green City Masterplan WI-Connect aufgestellt, dessen Maßnahmen in den 2019 aufgestellten Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt integriert sind. Darin sind eine Reihe bundesweit einzigartiger Maßnahmen enthalten, wozu die komplette Umstellung der Fahrzeugflotte von ESWE Verkehr auf lokal emissionsfreie Antriebstechnologien gehört.

Ergänzende, nachhaltige Mobilitätsangebote sind zudem ein übergeordnetes Projektziel, die mit leistungsfähiger und langlebiger Ladeinfrastruktur kombiniert werden. Nur durch die Reduktion von Luftschadstoffen und Lärm und durch stetige Optimierung des Angebots kann die Nachhaltigkeit des ÖPNV in Wiesbaden gestärkt werden. ESWE Verkehr hat mit Unterstützung durch das Land Hessen bereits viele Meilensteine der Elektrifizierung erreicht. Im Rahmen des Projekts soll ein intelligent steuerbares Schnellladesystem realisiert werden.

Es berücksichtigt lokale Stromnetzkapazitäten, ist vernetzend gesteuert in allen Bereichen und ermöglicht so einen zuverlässigen und nachhaltigen Betrieb der angeschlossenen Fahrzeugflotte. Der Innovationsanteil von ESWE-INOS beruht außerdem auf einem iterativen Beschaffungskonzept, welches im Auswahlprozess den maximalen Nutzwert und die Leistungsfähigkeit des Marktes für die zu beschaffende Ladeinfrastruktur (LIS) berücksichtigt.

Diese bewertet sie nach den Gesamtkosten über die Lebenszeit hinweg. Die Kosten setzen sich aus den Anschaffungskosten des Gesamtsystems, den Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen und den täglichen Energieverbrauchskosten samt den leistungsabhängigen Netzentgelten zusammen, wobei bei allen Komponenten die Gesamtlebenszeit der LIS berücksichtigt wird.

Das Ausschreibungskonzept ist im Markt bisher einmalig. Es bietet die Möglichkeit, Ladeinfrastruktur als ganzheitlich-kostenminimierendes Gesamtsystem zu beschaffen, welche umfassend konstruktiv und von den dauerhaften Einsatzparametern leistungsfähig ist und ressourcenschonend bleibt.

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