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VRM: 2020 im Zeichen der Pandemie

03.05.21 (Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen auch die ÖPNV-Verkehrsunternehmen im VRM-Gebiet hart. So sind in dem zehnmonatigen Zeitraum von März bis Dezember 2020 die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent zurückgegangen. In einzelnen Monaten ging die Nachfrage sogar um dreißig Prozent zurück, dies sind auch ungefähr die Größenordnungen, die in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 zu beobachten waren.

Diese Einbrüche sind die logische Konsequenz der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, die eine verminderte Mobilität, z.B. durch das vermehrte Arbeiten in Heim- oder Telearbeit, mit sich bringt. Auch beim Freizeitverhalten wurde an alle appelliert, zu Hause zu bleiben, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu erschweren. Mit Hilfe von Trennscheiben ist im Busverkehr der vordere Bereich zum Einstieg und Erwerb von Fahrkarten freigegeben.

Weitere Verhaltensregeln wie das Abstandhalten, zu der u.a. die Befolgung der Maxime „Erst aussteigen lassen, dann einsteigen.“ oder auch das verteilte Sitzen im Fahrzeug zur Sicherung der Abstandswahrung zählen, haben dazu geführt, dass der ÖPNV nicht Brennpunkt des Infektionsgeschehens ist. Hierzu tragen auch die umfangreichen Hygieneschutzmaßnahmen wie die verstärkten Reinigungsintervalle und der vermehrte Einsatz von Desinfektionsmitteln bei.

Dies ist zumindest das Ergebnis aller bisherigen zu diesem Thema verfassten Untersuchungen. Mit dazu beigetragen haben hier ggf. auch die Mund-Nase-Bedeckungen, die mittlerweile durch das Tragen medizinischer Masken ersetzt wurden. Um die finanziellen Herausforderungen, denen sich die Bus- und Bahnunternehmen im Zusammenhang mit den Corona-Auswirkungen stellen müssen, meistern zu können, hat das Land Rheinland-Pfalz zusammen mit den anderen Bundesländern und dem Bund einen „ÖPNV-Rettungsschirm“ ins Leben gerufen.

Dieser deckt im Rahmen eines Antragsverfahrens einen Großteil der entstehenden Verluste und auch durch coronabedingt hinzukommende Maßnahmen entstehende Mehrkosten, z.B. für Desinfektionsmittel, ab. Die VRM GmbH übernimmt hierbei als Prüf- und Bewilligungsstelle Verantwortung und organisiert u.a. die fristgerechten Abläufe. Ziel ist hierbei, eine Insolvenz-Welle bei den Verkehrsunternehmen zu verhindern, damit das ÖPNV-Angebot auch zukünftig weiter aufrechterhalten werden kann.

Die weitgehend fahrplanmäßige Fortführung des Fahrtenangebotes im ÖPNV ist wichtiger Bestandteil einer funktionsfähigen Infrastruktur, ohne die z.B. systemrelevante Personen (Mitarbeiter in Pflegberufen und im Einzelhandel, Krankenhauspersonal usw.) ggf. gar nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen gelangen könnten. Insofern kann es auch vorkommen, dass Busse mit nur sehr geringer Besetzung fahren. Dies ist teilweise auch dem Umstand geschuldet, dass die „Jedermann“-Fahrten im Zuge der Neuordnung von Busnetzen in Teilen zunehmend mit dem Schulverkehr vereint wurden.

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