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Üstra: Gutachten zu Winterschäden

27.05.21 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

ie Schäden am hannoverschen Stadtbahnnetz während des Wintereinbruchs im Februar dieses Jahres sind durch Schnee entstanden, den die fahrenden Stadtbahnen in die Gleiseindeckungen geschoben haben statt ihn neben dem Gleis zu verteilen. Dies ist das Ergebnis des abschließenden Gutachtens des TÜV Nord, der von der Üstra mit der Schadensanalyse beauftragt wurde und das nun vorliegt.

Eine falsche Bauweise oder mangelhafte Instandhaltung der Anlagen scheidet laut Gutachter als Ursache aus. Laut Gutachten hatte Hannover mit ungewöhnlich großen Mengen besonders feinen Schnees bei gleichzeitig ortsunüblich kalten Temperaturen zu kämpfen. So wurde der Schnee durch die Räder der Stadtbahnen, die außen über die Schiene überstehen, in die Fugen neben den Gleisen gedrückt. Der feste Schnee hob die Einfassungen aus Asphalt oder Bitumen teilweise mehrere Zentimeter an.

Bei den Großflächenplatten wurde der Schnee durch den Spurkranz der Räder verdichtet und in eine Fuge gedrückt, wodurch die Tragplatten angehoben wurden. Durch eine Räumung des Schnees mit Schneepflügen oder ähnlichem hätten sich diese Schäden nicht verhindern lassen, da auch dabei eine mehrere Zentimeter hohe Schneeschicht auf den Gleisen liegen geblieben wäre. Für die Zukunft wird nun geprüft, andere Modelle der Wintervorbereitung anzuwenden, etwa den verstärkten Einsatz von Taumitteln an den Gleisen.

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