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Karlsruhe: Probeverkehr im Tunnel

04.05.21 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Noch wenige Monate bis zur Inbetriebnahme der neuen Karlsruher Tunnelstrecke. In der letzten Woche gab es erstmals einen umfassenden Stresstest, als man eine große Zahl an Zügen im Realbetrieb erprobt hat. Getestet wurde das enge Zusammenspiel zwischen Infrastruktur und Fahrbetrieb, das mit der Inbetriebnahme des Stadtbahntunnels ab dem 12. Dezember nahtlos funktionieren soll.

Um mögliche Probleme bei diesem Zusammenspiel bereits so früh wie möglich erkennen und beseitigen zu können, ist für mehrere Stunden ein dichter Zehn-Minuten-Takt simuliert worden. Insgesamt waren bis zu 32 Züge im Einsatz. „Die großen Stresstests sind für uns von sehr großer Bedeutung, um den Fahrbetrieb im Tunnel intensiv erproben zu können“, sagte Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ver-kehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) und der Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft (KASIG) bei einem gemeinsamen Pressetermin der KASIG und der VBK.

„Wir können bereits nach dieser ersten Nacht ein positives Fazit der ersten Stresstest ziehen und sind nun natürlich auch gespannt, was die zweite Nacht an weiteren wichtigen Erkenntnissen liefern wird“, ergänzt Pischon, der die Tests als „einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme“ hervorhebt.

„Die aufwendigen Stresstests im Tunnel sind ein deutlich sichtbares Zeichen, dass die VBK und die KASIG nun gemeinsam auf die Zielgerade in Richtung Inbetriebnahme eingebogen sind – darüber freue ich mich sehr“, betont Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der VBK und der KASIG ist. „Damit zur Aufnahme des Fahrbetriebs am 12. Dezember schließlich alles reibungslos verläuft, muss bei den jetzigen Test-Nächten genau unter die Lupe genommen werden, an welcher Stelle vielleicht im Einzelfall noch etwas angepasst werden muss. Dafür wünsche ich allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg“, sagt der Oberbürgermeister.

Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der VBK und der AVG, hebt hervor, worauf genau sich die Nahverkehrsunternehmen mit den Test vorbereiten: „Ab Dezember wird der Tunnel in jeglicher Hinsicht sehr stark frequentiert sein – sowohl durch eine große Zahl an Bahnen als auch durch eine Vielzahl an Fahrgästen, die an den neuen unterirdischen Haltestellen ein-, aus- und umsteigen werden. Alle Abläufe und das Zusammenspiel aller Beteiligten müssen dann reibungslos funktionieren, da in zeitlich besonders eng getakteten Angebotsphasen bis zu 72 Bahnen pro Stunde das Gleisdreieck am Marktplatz passieren werden.“

Frank Nenninger, technischer Geschäftsführer der KASIG, zieht ein positives Fazit: „Es ist ein sehr schönes Gefühl, nach Abschluss der Bauarbeiten zu sehen, wie sich die Haltestellen und die Tunnelabschnitte jetzt mit betrieblichem Leben füllen. Das Bauen ist ja kein Selbstzweck: Der Betrieb der Stadtbahnen und der Straßenbahnen hält hier endlich Einzug.“

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