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BVG AöR zeigt neue U-Bahn virtuell

20.05.21 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Ein virtuelles 360°-Modell lädt jetzt zum Entdecken und Erleben der zukünftigen Züge ein. In Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum und dem Hersteller Stadler wird mit Wiedereröffnung des Museums am 1. Juni auch ein lebensgroßes Modell in einer Ausstellung zu sehen sein – Seite an Seite mit einem der ältesten U-Bahnwagen Deutschlands. Fans der Berliner U-Bahn können jetzt auf eine Zeitreise in die Zukunft gehen.

In einem virtuell begehbaren 360°-Modell lassen sich schon heute die Züge von morgen erkunden. Vom Fahrgastraum durch das Multifunktionsabteil bis in die Fahrerkabine – per Maus geht es durch das Fahrzeug der Baureihe JK. Dank der hohen Auflösung lässt sich in jeden Winkel hineinzoomen. Multimediale Infopoints vermitteln in Texten, Audio- oder Video-Clips Informationen zu verschiedenen Aspekten wie Fahrgastinformation, Lichtdesign oder Barrierefreiheit. Erstellt wurde das 360°-Modell von der TeamOn GmbH.

Die Grundlage bilden rund 200 Einzelaufnahmen aus einem Mock-up, einem 1:1-Modell der neuen U-Bahn-Baureihe J/JK, das die BVG AöR im Frühjahr 2020 bei Stadler bestellt hat. Mehr als 161 Millionen Pixel sorgen für eine spektakuläre Detailschärfe.

olf Erfurt, Vorstand Betrieb der Berliner Verkehrsbetriebe AöR: „Die neuen U-Bahnen werden über Jahrzehnte das Bild unserer Stadt prägen. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Begeisterung für die neue U-Bahn-Generation mit allen Fans unserer U-Bahn teilen und alle mit diesem tollen Instrument einen lebensnahen ersten Eindruck von den mit Spannung erwarteten Fahrzeugen bekommen können.“

Ab sofort ist das 360°-Modell auf der Projektseite der neuen U-Bahnfahrzeuge freigeschaltet. Dabei ist der virtuelle Zug nur der erste Schritt. Um die Vorfreude auf die neuen Züge zu beflügeln, wird es im Deutschen Technikmuseum eine weitere Premiere geben. Sobald das Museum am 1. Juni wieder öffnet, ist das besagte Mock-up erstmals auch öffentlich zu sehen. Und es wird nicht allein sein. Das Technikmuseum schlägt in Kooperation mit der BVG AöR im historischen Lokschuppen einen ganz großen Bogen aus den Anfängen der Berliner U-Bahn im Jahr 1902 über die Gegenwart bis in die Zukunft.

Direkt neben dem Mock-up auf Gleis 15 steht der Wagen 86 der Baureihe A1 von 1908, das älteste in Deutschland erhaltene U-Bahn-Fahrzeug. Abgerundet wird die Präsentation durch einen Doppeltriebwagen der Reihe F79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird. Der Titel der Ausstellung lautet „Von A bis J – Berliner-U-Bahnen von 1902 bis 2072“.

Die U-Bahn-Baureihen werden mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet, nun ist Berlin bereits bei „J“ angekommen, und die neuen Züge, die bis 2032 geliefert werden, sollen über vierzig Jahre hinweg im Einsatz sein. Joachim Breuninger, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin: „Wir freuen uns darauf, nach dem Ende des Lockdowns die Zukunft und die Vergangenheit der Berliner U-Bahn unter einem Dach präsentieren zu können.“

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