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ZGB stellt Verkehrsmodelle vor

07.04.21 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Zweckverband Region Braunschweig hat eine Kooperations-Vereinbarung zur Erstellung regionale Verkehrsmodelle mit den Städten Braunschweig und Wolfsburg vereinbart. Für Investitionsentscheidungen, die Abschätzung von Änderungen im Verkehrsablauf oder auch die Beantragung von Fördermitteln sind qualifizierte Grundlagen notwendig.

Um verkehrsplanerische Ziele und Entscheidungen abbilden zu können, werden rechnergestützte Verkehrsmodelle verwendet, die in der Lage sind, die Verkehrsnachfrage zu simulieren und prognosefähig zu berechnen. Das regionale Verkehrsmodell, welches auch die Grundlage für die städtischen Modelle ist, bildet die gesamte Mobilität ab: vom ÖPNV über den individuellen Autoverkehr bis zur Radmobilität.

Damit kann über Szenarien errechnet und bewertet werden, wie sich Personenverkehre verändern, beispielsweise ob und wie eine Baustelle den Verkehrsablauf beeinträchtigt. Zudem kann simuliert werden, welche Wirkung die Veränderung von Buslinien oder deren Taktung entfalten. Es kann Potenziale für neue oder zu reaktivierende Schienenstrecken und Verkehrsstationen ermitteln, indem es berechnet, wie viele Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen würden.

Es kann künftige Radverkehre abschätzen, zum Beispiel zum Bau eines Radschnellweges. Mit Hilfe des Verkehrsmodells lassen sich Erkenntnisse ableiten, wo der Weg verlaufen soll und wie viele potenzielle Radfahrer auf verschiedenen Routen zu erwarten sind. Darüber hinaus können Verkehrsmodelle auch ein Werkzeug in der Bauleitplanung sein, beispielsweise für den nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur.

Eine wichtige Rolle kommt dem Verkehrsmodell bei der Beantragung von Fördermitteln zu, da es für die Kosten-Nutzen-Untersuchungen eingesetzt wird. So hilft das regionale Verkehrsmodell dem Regionalverband als Aufgabenträger bei der Planung und Weiterentwicklung des ÖPNV in der Region, aber auch den Städten bei Entscheidungen in der städtischen Verkehrspolitik. Der Verband lässt ein Verkehrsmodell mit regionalem Zuschnitt erstellen.

Für alle künftigen Berechnungen der Verkehrsbeziehungen, wie z.B. der sogenannten Stadt-Umland-Verkehre, bildet dieses Verkehrsmodell dann die Grundlage. Die beiden Oberzentren lassen aufbauend auf dem Regionalen Verkehrsmodell für ihre Städte ein „feineres Netz“ erstellen, um den Verkehr in den Städten detaillierter betrachten zu können.

Durch die Kopplung der Modelle ist ein schneller Datenaustausch möglich, was auch zur gegenseitigen Verbesserung der einzelnen Modelle beiträgt. Für die Modellierung des regionalen wie der zwei städtischen Verkehrsmodelle sind 1,5 bis 2 Jahre angesetzt worden.

Die Kosten für das regionale Verkehrsmodell trägt der Regionalverband, der auch anteilige Kosten für die Basispakete der städtischen Verkehrsmodelle übernehmen will. Im Anschluss lassen sich dann die Verkehrsleistungen auf der Straße und der Schiene für die Zukunft besser planen und organisieren.

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