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VAG Nürnberg erweitert Tram-Werkstatt

02.03.21 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die VAG Nürnberg baut im Straßenbahnbetriebshof in der Heinrich-Alfes-Straße an: Die zentrale Abstellhalle für Straßenbahnen wird erweitert. „Wir rüsten uns mit der Investition in unseren Betriebsstandort auch für einen weiteren Ausbau unseres Schienennetzes. Dies ist ganz im Sinne einer Verkehrswende, die dringend geboten ist, wenn wir dem Klimawandel entgegenwirken und unsere Lebensqualität erhalten wollen“, begründet der Vorstandsvorsitzende der VAG, Josef Hasler, die Investition.

Hasler: „Mit Blick darauf sind die rund zwanzig Millionen Euro in die Zukunfts- und Leistungsfähigkeit unseres Standorts sehr gut angelegt. Wir garantieren so auch hoch effiziente Arbeitsabläufe und attraktive Arbeitsplätze.“

Die VAG beschafft in den nächsten Jahren mindestens zwölf zusätzliche Straßenbahnen. Dadurch erhöht sich der Bedarf an Abstell- und Lagerkapazitäten im bestehenden Straßenbahnbetriebshof Heinrich-Alfes-Straße, der seit 2003 in Betrieb ist. Die Abstellhalle soll erweitert werden. Zusätzlich sollen neben der Straßenbahnwerkstatt eine neue Lagerhalle und ein neues Drehgestell-Lager gebaut werden.

Damit entstehen im Untergeschoss der Werkstatt Freiräume, um das Lager neu zu strukturieren und die Ersatzteillagerung weiter zu zentralisieren. Teils sind Lagerbestände auf dem Gelände an der Heinrich-Alfes-Straße verteilt, teils sind bestimmte Ersatzteile in der U-Bahn-Wagenwerkstatt in Langwasser eingelagert.

Nach fast zwanzig Jahren im Betrieb sind zudem räumliche Anpassungen wegen sich ändernder Arbeitsabläufe sowie statische Anpassungen in bestimmten Bereichen erforderlich. Insgesamt bietet das variable Konzept für den Ausbau Optionen auch für mehr als zwölf Fahrzeuge. Beim Bau der Straßenbahnwerkstatt in der Heinrich-Alfes-Straße ging die VAG vom weitgehend bestehenden Netz aus mit einigen wenigen Erweiterungen.

Deshalb und aus Kostengründen wurden Werkstatt und Abstellhalle 2002 / 2003 für 52 Fahrzeuge gebaut. Zudem waren damals nur zwei Fahrzeugtypen im Einsatz. Mit der aktuellen Beschaffung neuer Straßenbahnen des Typs Avenio werden es in einem guten Jahr für knapp 15 Jahre vier Fahrzeugtypen sein und es werden zusätzlich zu den aktuell 48 Fahrzeugen mindestens zwölf Fahrzeuge mehr zu betreuen sein. Je nach dem Ausbau des Netzes und dem damit steigenden Fahrzeugbedarf braucht die VAG in den nächsten Jahrzehnten bis zu sechs Arbeitsstände alleine in der Werkstatt mehr.

Zum einen für die laufende Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge, zum anderen aber auch für große Fristenarbeiten, für Reparaturarbeiten nach Unfällen sowie für die technische Grundüberholung einer ganzen Fahrzeugserie wie aktuell beim Redesign der Straßenbahnen aus den 1990er Jahren. Die VAG möchte all diese Arbeiten auch weiterhin an einem zentralen Werkstattstandort erledigen, da dies in jeder Hinsicht die wirtschaftlichste Lösung ist. Das Know-how der Mitarbeiter ist gebündelt und Wegezeiten fallen quasi nicht an.

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