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TraffiQ: Studie zum ÖPNV in der Pandemie

01.03.21 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Corona-Pandemie hat das Mobilitätsverhalten der Menschen verändert, sie sind weniger unterwegs. Eine vergleichende Studie der städtischen Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ belegt diese Tatsache jetzt mit fundierten Zahlen. „Wie zu erwarten war, belegt die Studie eine markante Verringerung der ÖPNV-Nutzung“, stellt traffiQ-Geschäftsführer Tom Reinhold fest. „Wir sehen aber gute Chancen, die Kunden durch Attraktivitätssteigerungen bei Bahn und Bus, überzeugende Hygienekonzepte und konsequente Maskenkontrolle zurückgewinnen zu können.“

„Eine deutliche Einschränkung der Mobilität – auch durch Homeoffice – und die Angst vor Ansteckung führen dazu, dass die Zahl der zurückgelegten Wege besonders im Nahverkehr stark zurückgehen,“ erklärt Andreas Krämer, dessen Firma exeo Strategic Consulting AG die Befragung durchgeführt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, den Nahverkehr im Vergleich zum Vorjahr grundsätzlich weniger genutzt zu haben. „Unsere repräsentative Online-Befragung zeigt, dass es in der Pandemie klare Gewinner und Verlierer unter den Mobilitätsformen gibt.“

Ermittelt wurde die Nutzung der Verkehrsmittel jeweils für September 2019 („vor Corona“) und September 2020 („mit Corona“). Die Gesamtmobilität der Befragten nahm insgesamt deutlich ab. Beim öffentlichen Personennahverkehr (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bus) betrug der Rückgang je nach Verkehrsart zwischen 22 (Bus) und 30 Prozentpunkte (S-Bahn), beim Pkw (Selbst- oder Mitfahrer) sieben bzw. acht Prozentpunkte.

Im Verhältnis der Verkehrsmittel zueinander ist feststellbar, dass besonders S-Bahnen und U-Bahnen (zusammen -16 Prozentpunkte) als Hauptverkehrsmittel verlieren, während der Pkw (+10 Prozentpunkte), zu Fuß gehen (+5) und Fahrradfahren (+4) zulegen. Es sind vor allem fehlende Wegeanlässe und die Angst vor Ansteckung, die zu einer verringerten ÖPNV-Nutzung führen.

54 Prozent der Befragten geben an, seltener mit Bus und Bahn zu fahren. Als wesentliche Gründe für die Fahrtenreduktion nennen sie den Entfall von Fahrtanlässen (Beruf, Freizeit, Einkauf) und allgemein die Auswirkungen der Corona-Pandemie (z.B. Angst vor Ansteckung, zu volle Busse und Bahnen oder dass die notwendige Hygiene nicht gewährleistet werden kann).

„Corona wird damit zum dominierenden Nutzungshemmnis für den ÖPNV“, macht Krämer deutlich. „62 Prozent der Befragten, die erwogen hatten, Bus und Bahn zu nutzen, sich aber letztlich dagegen entschieden haben, nennen die Pandemie als Grund für die Nichtnutzung. Dieser Aspekt ist deutlich führend vor anderen, normalerweise dominierenden Themen wie Fahrtangebot, Preis oder Zuverlässigkeit“.

Während ein großer Teil der Befragten den Nahverkehr unverändert häufig nutzt, sind es vor allem die Käufer von Einzelkarten aus Frankfurt und die Zeitkartennutzer aus dem Umland, die weniger mit Bus und Bahn in Frankfurt fahren. Diese Kundengruppen zurückzugewinnen gilt als Aufgabe der nächsten Jahre.

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