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Digitalisierung von sieben SPNV-Strecken

18.03.21 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Bund, Deutsche Bahn und Industrie treiben in diesem Jahr die Digitalisierung des Bahnnetzes weiter voran. So rüstet die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) in diesem Jahr sieben Regionalstrecken mit digitaler Stellwerkstechnik aus. Die neue Technik löst in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und im Freistaat Bayern herkömmliche Anlagen diverser Bauarten ab.

Damit können in Zukunft mehr Züge auf den vorhandenen Gleisen fahren; Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit werden steigen. Der Auftrag wird aus dem Corona-Konjunkturpaket des Bundes finanziert, das zusätzliche Investitionen über 500 Millionen Euro vorsieht. Den Einsatz der Mittel und ein Beschleunigungsprogramm hatten das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, DB und VDB 2020 verabredet.

100 Millionen Euro waren bereits im vergangenen Jahr eingesetzt worden, 400 Millionen Euro fließen dieses Jahr. Mit dem Beschleunigungsprogramm bekommt auch die Umrüstung insgesamt einen Schub: Bis 2035 – fünf Jahre früher als bislang geplant – ziehen die digitalen Technologien komplett in Deutschland ein und machen die klimafreundliche Schiene leistungsfähiger.

Fahrgäste und Güterverkehrskunden profitieren von mehr Qualität und Kapazität. Sieben Industrieunternehmen unterzeichnen mit der DB Netz AG die ersten Verträge des Schnellläuferprogramms. Für die Industrie bringt das Programm stabile Aufträge. Viele Innovationen werden erstmals angewendet, neue Unternehmen steigen ein und für die Digitaltechnik werden Standards etabliert. Für die Industrie bedeutet das Investitionsprogramm die Sicherung zahlreicher Jobs in der Pandemiezeit.

Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand: „Wir sind mit der Digitalen Schiene Deutschland jetzt im Turbogang unterwegs. Im engen Schulterschluss mit der Bahnindustrie digitalisieren wir in diesem Jahr Stellwerke in sieben Regionen Deutschlands. Bahnreisende und der Güterverkehr profitieren von einem größeren und zuverlässigeren Angebot auf der Schiene.“

Andre Rodenbeck, Präsident des Verband der Bahnindustrie, fügt hinzu: „Mit dem Programm Digitale Schiene Deutschland revolutioniert die Branche gemeinsam nachhaltige Mobilität „Made in Europe“. Die fortschreitende Digitalisierung erlaubt es uns mehr Züge auf selber Strecke einzusetzen. Und mehr Schiene bedeutet schlicht mehr Klimaschutz. Die schnelle Umsetzung des Schnellläuferprogramms zeigt es deutlich: die Technologien stehen bereit – wir stehen bereit, um mit der Digitalisierung und Automatisierung eine neue Ära des Bahnverkehrs einzuläuten. Für mehr Klimaschutz, für ein ganz neues Reiseerlebnis und eine starke Konjunktur.“

Zufrieden zeigt sich auch Gerald Hörster, Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes: „Dieses Programm bietet die Möglichkeit, dass Bahn, Bahnindustrie und Genehmigungsbehörde die Zulassungsprozesse anhand überschaubarer Projekte weiter optimieren und so besser auf den Flächenrollout vorbereitet sind.“

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