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DB AG: Neues Netz für Deutschland

11.03.21 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit Rekordinvestitionen und einem neuen Arbeitsprogramm macht die DB AG die Schieneninfrastruktur eigenen Angaben zufolge weiter fit. „Wir bauen ein neues Netz für Deutschland und legen den Grundstein für den Deutschlandtakt“, sagt der DB-Infrastruktur-Chef Ronald Pofalla. „Die Schiene ist ein Herzstück der Klimawende. Deshalb investieren wir so viel wie noch nie und erhöhen das Tempo für die Sanierung und mehr Kapazität im Schienennetz“, so Pofalla weiter.

Rund 12,7 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern fließen in diesem Jahr in die Schieneninfrastruktur (12,2 Milliarden Euro im Jahr 2020). Das ist die höchste Summe, die jemals innerhalb eines Jahres für Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes und attraktivere Bahnhöfe vorgesehen ist. Allerdings handelt es sich mitnichten um Eigenmittel des Konzerns, sondern hier fließen etwa die laufenden LuFV-Gelder des Bundes ein, in zahlreichen Modernisierungsprogramme auch Landesgelder und vieles mehr.

Allerdings ist die DB AG stets Bauherr solcher Maßnahmen. 2021 packt die DB AG bundesweit über 1.900 Kilometer Gleise, mehr als 2.000 Weichen, knapp 140 Brücken und rund 670 Stationen an. Das Arbeitsprogramm „Neues Netz für Deutschland“ basiert auf vier Säulen. Durch die Einstellung von Mitarbeitern, den verstärkten Einsatz von digitalen Bau- und Planungs-Tools, vorausschauende Instandhaltung und die Digitalisierung der Schiene wird deutlich Tempo im Netz aufgenommen.

Um alle Projekte umsetzen zu können, baut die DB ihre Teams 2021 weiter auf: 2.000 Ingenieure und Bauüberwacher sowie 1.700 Instandhalter verstärken die Reihen. Allein für das Baumanagement moderner Bahnhöfe sind rund zwanzig Prozent mehr Angestellte geplant. Dabei will die DB wichtige Großprojekte künftig um bis zu 25 Prozent schneller realisieren und effizienter umsetzen.

Digitale Tools, wie das Building Information Modeling (BIM), sowie die praktizierte frühe Bürgerbeteiligung und das Planungsbeschleunigungsgesetz sind dafür wichtige Katalysatoren. Ihre Rennstrecken, wie die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, stattet die Deutsche Bahn zusätzlich mit rund 1.300 smarten Sensoren an den Weichen aus. Mit dieser vorausschauenden Instandsetzung werden Weichen und Gleise frühzeitig instandgesetzt, bevor eine Störung auftaucht.

Bereits im letzten Jahr hat die DB mit smarter Technik fast 5.000 Weichenstörungen vermieden. Die Digitale Schiene Deutschland wird 2021 weitere Etappen nehmen: unter anderem mit der Ausstattung erster Abschnitte des Güterverkehrskorridors Rhein-Alpen mit dem europäischen Leitsystem ETCS und dem Einzug digitaler Stellwerkstechnik im bayerischen Donauwörth. Im Oktober fahren in Hamburg erste Fahrzeuge hochautomatisiert auf einem digitalisierten Abschnitt der S-Bahn. So soll auch der urbane Verkehr deutlich leistungsfähiger werden, indem man digitale und automatisierte Leit- und Sicherungstechnik verbaut.

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