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Škoda: Tramzüge für Brandenburg

25.02.21 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die drei Brandenburger Verkehrsbetriebe Cottbusverkehr GmbH, Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel GmbH und die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt an der Oder mbH haben den Zuschlag für den Bau neuer Straßenbahn-Triebzüge an Škoda erteilt. Damit ist ein langer Prozess einer gemeinsamen Ausschreibung erfolgreich beendet worden. Škoda wird ab 2023 für die drei Verkehrsunternehmen hochmoderne Fahrzeuge liefern.

Der Anbieter setzte sich in der europaweiten Ausschreibung mit einem sehr guten Gesamtkonzept durch. Insbesondere die Themen wirtschaftlicher Betrieb, Barrierefreiheit, Raumnutzung, Energieeffizienz und Design wurden in einem hervorragenden Ansatz vereint. Der Zusammenschluss der drei Verkehrsunternehmen für eine gemeinsame Beschaffung von Straßenbahnen ist bundesweit einzigartig und neu.

Bereits 2012 gab es hierzu erste Vorüberlegungen und Machbarkeitsprüfungen der Unternehmen. Die schrittweise Umsetzung konnte ab 2018 begonnen werden, als das Land Brandenburg für dieses gemeinsame Vorgehen bei der Ersatzbeschaffung für die alten Tatra-Triebzüge aus Ostblock-Produktion finanzielle Unterstützung zusagte.

Da bei den drei beteiligten Verkehrsunternehmen unterschiedliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise Unterschiede bei Streckenprofilen, Bahnsteigbreiten, Brückenlasten und Anforderungen an den Fahrgastwechsel vorliegen, mussten für diese komplexe Aufgabenstellung vom Hersteller und den Verkehrsbetrieben gemeinsame Lösungen erarbeitet werden.

Die drei Geschäftsführer Ralf Thalmann (Cottbusverkehr), Jörg Vogler (Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel) und Christian Kuke (Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) mbH) sind vom Lösungsansatz von Škoda überzeugt: „Die innovativen Lösungsvorschläge von Škoda haben uns beeindruckt. Die unterschiedlichen Anforderungsprofile in einem Modell zu vereinen, war eine extrem anspruchsvolle Aufgabe. Škoda hat die Herausforderung mit sichtbarer Leidenschaft und großer Innovationskraft angenommen. Dieses Engagement in Kombination mit der langjährigen Erfahrung im Straßenbahnbau hat uns überzeugt und wir sind sicher, dass auch unsere Fahrgäste begeistert sein werden.“

Petr Brzezina, der Vorstandvorsitzende und Präsident der Škoda Transportation Gruppe, dankte den Verkehrsunternehmen für den Zuschlag und erklärte zur konstant steigenden Nachfrage nach Škoda-Straßenbahnen in Deutschland: „Der Westeuropäische Markt mit Deutschland an der Spitze ist für uns langfristig ein sehr wichtiger Markt und die strategische Orientierung hin zu diesem erweist sich als der richtige Weg für Škoda. Wir freuen uns sehr über den stetig wachsenden Erfolg unserer Straßenbahnen in Deutschland. Dank dieses Auftrags nähern wir uns der Zahl von 150 hochmodernen und zuverlässigen Niederflurstraßenbahnen aus unseren ŠKODA-Werken, die in neun deutschen Städten ihren Beitrag für klimafreundliche und ökologische Mobilität leisten.“

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