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SBB: Bauprojekte zurückgestellt

03.02.21 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Aufgrund der Coronakrise ist die finanzielle Lage der SBB sehr angespannt. Deshalb muss die SBB Investitionen im Immobilienbereich reduzieren. Einzelne Immobilienprojekte werden so lange sistiert, bis deren Finanzierung gewährleistet ist. Damit stellt das Unternehmen sicher, dass die Verschuldung nicht weiter steigt und der vom Eigentümer erwartete Schuldendeckungsgrad erreicht werden kann. Letztes Jahr hat der Bund zur Deckung von Liquiditätsengpässen die kurzfristige Kreditlimite um 550 Millionen Franken erhöht.

Außerdem haben Bund und Parlament eine dringliche Botschaft verabschiedet, um bei den Transportunternehmen die Corona-bedingten Einnahmeausfälle in den abgeltungsberechtigten Bereichen Infrastruktur, Regionalverkehr und Güterverkehr abzufedern. Hingegen trägt die SBB die Einnahmeausfälle in den nicht abgeltungsberechtigten Bereichen Fernverkehr und Immobilien selbst.

Um die ernste finanzielle Lage zu stabilisieren, hat die SBB den mittelfristigen Investitionsrahmen bei Immobilienprojekten in Abstimmung mit dem Eigner reduziert. Dieser Schritt ist erforderlich, damit die SBB den vom Bundesrat erwarteten Schuldendeckungsgrad schrittweise wieder einhalten kann; er liegt zurzeit deutlich über dem vom Bund geforderten Wert von 6,5. Die schweizweiten Investitionskürzungen betragen für die Jahre 2021 bis 2025 nach aktuellem Planungsstand rund 700 Millionen Franken.

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