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Planfeststellungsbeschluss am Niederrhein

25.02.21 (Güterverkehr, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat einen weiteren Planfeststellungsbeschluss für einen Abschnitt der Ausbaustrecke zwischen Emmerich und Oberhausen vom Eisenbahn-Bundesamt erhalten. Mit dem Planfeststellungsabschnitt 2.1 erhält die DB AG Baurecht für den dreigleisigen Ausbau im Bereich Voerde-Friedrichsfeld. Ein besonderes Highlight ist dabei auch der Einbau eines Aufzuges am Haltepunkt Friedrichsfeld.

Die Unterlagen sind zwischen Montag, den 1. März und Montag, den 15. März im Rathaus der Stadt Voerde im Kreis Wesel zur Einsicht ausgelegt. Zusätzlich stellt die DB AG den Beschluss unter www.Emmerich-Oberhausen.de zum Download zur Verfügung. Neben dem Bau des dritten Gleises und der Erneuerung der Eisenbahnüberführung über die Spellener Straße ist vor allem auch die Neugestaltung des Haltepunktes Friedrichsfeld inklusive der Eisenbahnüberführung über die Poststraße sowie über den Wesel-Datteln-Kanal geplant.

Diese Tätigkeiten werden durch Maßnahmen zum Schallschutz und durch Vegetationsarbeiten begleitet. Der Beschluss hat auch eine Entscheidung über die künftige Ausgestaltung des Haltepunktes Friedrichsfeld getroffen. Innerhalb der Planung hatte die DB AG zunächst eine Rampe an der Station vorgesehen. Nach eingehenden Prüfungen der Einwendungen der Stadt sowie der Bürger wird es künftig nun sowohl einen Aufzug als auch eine Rampe geben.

Die Deutsche Bahn und die Stadt Voerde standen während des gesamten Planfeststellungsprozesses im engen Austausch bezüglich der Umsetzbarkeit von Aufzügen am Haltepunkt Friedrichsfeld. 2020 erfolgte die Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie durch die DB Netz AG. Der Forderung nach einer zusätzlichen Aufrüstung des Haltepunktes mit einem Aufzug wurde im Hinblick auf die technische Umsetzbarkeit, die Kosten sowie die Auswirkung auf betroffene Dritte geprüft.

Die Machbarkeitsstudie wurde dem EBA als Abwägungsmaterial für den Planfeststellungsbeschluss zur Verfügung gestellt. Diesem wurde mit dem Bescheid des EBA nun zur Freude aller Beteiligten entsprochen. Mit dem Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses liegen der Deutschen Bahn fünf von zwölf Beschlüssen vor. Damit hat sie Baurecht auf rund zwanzig Kilometern der insgesamt 73 Kilometer langen Bahnverbindung von Oberhausen nach Emmerich.

Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua. Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Weiterer Vorteil des Ausbauvorhabens ist die Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen.

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