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Erster VDV-Digitalgipfel

15.02.21 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Anlässlich des VDV-Digitalgipfels erklärt Präsident Ingo Wortmann: „Ob im städtischen Verkehr oder in ländlich geprägten Regionen, ob bei den Fernbahnen oder im ÖPNV: „Wir wollen die Potenziale der Digitalisierung noch stärker nutzen, um den Kundinnen und Kunden eine attraktivere Mobilität anbieten zu können, neue Kapazitäten auf vorhandenen Trassen zu schaffen sowie die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zu steigern und damit selbst wettbewerbsfähiger gegenüber dem Motorisierten Individualverkehr zu werden. Die digitalen Möglichkeiten sind ein wesentlicher Hebel für das Erreichen der Klimaschutzziele und der dafür notwendigen Mobilitätswende.“ Dabei müsse die digitale Infrastruktur für diese Entwicklung Schritt halten.

Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, eröffnete den Gipfel und betonte: „Wir brauchen einen guten öffentlichen Nahverkehr – nach Corona mehr denn je. Wer Bus oder Bahn fährt und sein Auto stehen lässt, trägt enorm zu einer höheren Lebensqualität in unseren Kommunen bei. Deshalb investieren wir in den nächsten vier Jahren mehr als 250 Millionen Euro in Modellprojekte, bei denen Kommunen zum Beispiel eine Taktverdichtung, neue Tarifmodelle, On-Demand-Dienste oder intelligente Apps mit Echtzeitdaten ausprobieren. Denn nur ein gut ausgebauter, bezahlbarer und attraktiver Nahverkehr kann die Menschen überzeugen, auf Busse und Bahnen umzusteigen.“

Insgesamt nahmen über hundert Fachleute von öffentlichen und privaten Unternehmen, aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft an der digitalen Veranstaltung teil. „Unsere Kundinnen und Kunden erwarten maßgeschneiderten digitalen Service, Informationen in Echtzeit und individuelle, auf ihre Mobilitätsbedürfnisse zugeschnittene Angebote auf Abruf – also zum Beispiel per Buchung in einer Mobilitätsapp.

Wir stellen uns diesen Wünschen mit dem Ziel, allen ein Angebot aus einer Hand zu liefern“, so Wortmann, und weiter: „Bei dieser Transformation ist es wichtig, a die gesamte Branche mitzunehmen und mit ihr die Prozesse zu verbessern. Es ergeben sich zudem Chancen für neue Beschäftigte mit Kenntnissen aus der digitalen Welt und vor allem Kooperationen – etwa mit Neuunternehmen und innovativen Mobilitätsangeboten“, so Wortmann.

Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe AöR und Mitglied im VDV-Präsidium, betont die Chancen der digitalen Neuentwicklungen für die Betriebsqualität und das Kundenerlebnis: „Neben der gesamten Customer Experience ist Digitalisierung auch ein Vehikel für operative Exzellenz und damit für Qualitätsgewinne. Erst die Kombination von beiden Aspekten ergibt digitale Transformation im öffentlichen Verkehr.“

Von Berlkönig in Berlin bis Isartiger in München schaffen die Verkehrsunternehmen und Verbünde an zahlreichen Orten bedarfsgerechte Angebote, die den klassischen Linienverkehr ergänzen und erproben bereits automatisierte Shuttles im öffentlichen Verkehr.

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