VDV unterstützt Corona-Maßnahmen
22.01.21 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) appelliert an die Bundesregierung und an die Länder, bei weiteren notwendigen Verschärfungen zur Eindämmung der Corona -Pandemie den ÖPNV nicht vollends stillzulegen.
„Es gibt zahlreiche Menschen in systemrelevanten Berufen, die auch im Lockdown täglich zur Arbeit müssen und für die Homeoffice keine Option ist. Zudem organisieren die Verkehrsunternehmen bereits in einigen Städten zusätzliche Busverkehre zu den Impfzentren. Für diese Situationen brauchen wir auch weiterhin einen funktionierenden ÖPNV mit größtmöglichem Angebot, um jedem einzelnen Fahrgast genug Platz und Abstand zu garantieren“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Darüber hinaus, so Wortmann weiter, sei es selbstverständlich, dass die Branche als Teil der Daseinsvorsoge in Deutschland geschlossen hinter allen Maßnahmen stehe, die Bund und Länder im Rahmen ihrer Gespräche am Dienstag vereinbarten: „Wie die Beschlüsse auch ausfallen mögen, wir werden diese zügig und effizient umsetzen.“
Für eine mögliche bundesweite FFP2-Maskenpflicht, wie sie in Bayern im ÖPNV und im Einzelhandel bereits ab Montag gilt, weisen die Verkehrsunternehmen auf große organisatorische Herausforderungen hin. Sollte die Pflicht zur FFP2-Maske nach bayrischer Regelung bundesweit umgesetzt werden, seien dafür nach VDV-Berechnungen monatlich über 100 Millionen solcher Masken nötig.
Zudem könnten die Verkehrsunternehmen bei einer etwaigen Verteilung nur sehr eingeschränkt helfen, da sie die Kundenzentren weitgehend geschlossen haben und in den Betrieben sehr umfangreiche Home-Office-Regelungen umsetzen, um Kontakte zu verringern. „Eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr würde bedeuten, dass die Fahrgäste monatlich über 100 Millionen Masken bräuchten. Diese stünden dann in anderen Bereichen wo sie dringend benötigt werden – wie etwa Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen – nicht mehr zur Verfügung“, so Wortmann.