Schiene: Klimavorsprung wird größer
08.01.21 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Beim Klimaschutz wird die Kluft zwischen Schienen- und Straßenverkehr immer größer, wie die Allianz pro Schiene herausgefunden haben will. Die Eisenbahnen reduzierten demnach ihre Treibhausgasemissionen zwischen 2013 und 2019 im Personen-Nahverkehr um fast ein Viertel, im Fernverkehr um ein Drittel und im Güterverkehr um gut ein Viertel. Personenkraftwagen dagegen senkten ihre Klimalast in demselben Zeitraum nur um ein Zwanzigstel.
Auch bei den Lastwagen verläuft der Fortschritt mit einer Entlastung um ein Zwölftel sehr schleppend. Die Analyse des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene basiert auf Daten des Umweltbundesamtes. „Die Eisenbahn hat Fortschritte bei Technik, Auslastung und erneuerbaren Energien konsequent genutzt, um ihre Klimalast weiter zu senken“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Auf die anderen Verkehrsträger trifft dies leider im gleichen Ausmaß nicht zu. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass der Verkehr in Deutschland seine Klimabelastung insgesamt kaum oder gar nicht gemindert hat.“
Bei Autos machte vor allem der Trend zu immer schwereren Wagen die Einsparungen durch Innovationen zum überwiegenden Teil zunichte. Bei den Lastwagen haben sich die Hersteller bei der technischen Weiterentwicklung offenbar darauf konzentriert, den Ausstoß von Ruß und anderen Luftschadstoffen (und nicht den von Kohlendioxid) zu senken. Dennoch liegt die Schiene auch in dieser Kategorie weit vorn.
Ein Lastwagen belastet die Luft bezogen auf dieselbe Transportmenge achtmal so stark mit den gesundheitsschädlichen Stickoxiden wie die Eisenbahn. „Auf der Straße kommt der Klimaschutz kaum oder gar nicht voran“, betonte Flege. „Damit ist klarer denn je: Wer allein auf den technischen Fortschritt setzt, wird beim Klimaschutz im Verkehrssektor scheitern. Deutschland kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn der Marktanteil der Schiene spürbar zunimmt.“