FFP2-Maskenpflicht in Bayern
21.01.21 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Seit dieser Woche gilt im gesamten Freistaat Bayern die Pflicht, in Bussen und Bahnen FFP2-Masken zu tragen. Alltagsmasken aus Papier oder Stoff reichen nicht mehr aus. „Wir bekämpfen die Corona-Pandemie konsequent“, betont Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). „Das Virus mutiert und wird aggressiver, deshalb ist es klug, alle Möglichkeiten zu nutzen, die wir haben. Dazu gehören FFP2-Masken, denn sie schützen auch den Träger selbst vor einer Ansteckung.“
Die neue FFP2-Masken-Pflicht gilt in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs wie Regionalzügen, S-Bahnen, Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und auch Taxis sowie an Bahnhöfen und Haltestellen. Sie gilt für alle Fahrgäste ab 15 Jahren. Für Fahrgäste zwischen sechs und 14 Jahren sowie für Kontroll- und Servicepersonal im ÖPNV bleibt es bei der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
Das Bayerische Verkehrsministerium wird in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, den Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen über die neue Regelung informieren, etwa über Anzeiger in den Fahrzeugen sowie mit Aushängen an den Haltestellen. „Ich bedanke mich bei den Fahrgästen, die sich ja schon bisher in überwältigender Mehrheit an die Maskenpflicht in den Fahrzeugen und an den Haltestellen gehalten haben“, so Verkehrsministerin Kerstin Schreyer.
Die Ministerin macht deutlich, dass die öffentlichen Verkehrsmittel immer sicher waren: „Jetzt legen wir noch eine Stufe drauf. Alle Fahrgäste können sich darauf verlassen: Wir werden auch weiterhin alles tun, damit sie gefahrlos im ÖPNV unterwegs sind.“ Zusätzlich zur FFP2-Maskenpflicht gilt auch weiterhin, dass so viel Abstand wie möglich zu anderen Fahrgästen gehalten werden soll.
Deswegen wird der Schienenverkehr auch im Lockdown in vollem Umfang aufrechterhalten. Außerdem werden die Züge deutlich häufiger gereinigt als normal und die Türen öffnen, wo es technisch möglich ist, an jeder Station automatisch.
Kritik kommt derweil vom Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD). „Natürlich bieten FFP2-Masken bei korrekter Verwendung besonders guten Infektionsschutz. Aber die ‚FFP2-Hauruck-Pflicht‘ im Nahverkehr ist falsch“, so Christian Loos, VCD-Landesvorsitzender und hauptberuflicher Arzt. Dass FFP2-Masken speziell beim Einkaufen und im ÖPNV getragen werden müssen, erweckt den Eindruck, dass die Benutzung von Bussen und Bahnen gefährlich ist.
Gerd Weibelzahl, Bahnexperte im VCD-Landesvorstand, fügt ergänzend hinzu: „Das Ansteckungsrisiko im öffentlichen Verkehr ist gering. Busse und Bahnen sind sehr viel sicherer, als viele Menschen denken, wenn die Maskenpflicht eingehalten wird. Das haben Untersuchungen unter anderem der DB bei ihrem Personal gezeigt. Die Angst vor dem ÖPNV ist unbegründet und außerdem kontraproduktiv für den Klimaschutz: Wer jetzt aus Angst vor der Infektionsgefahr aufs Auto umsteigt, ist für den öffentlichen Verkehr oft langfristig verloren.“