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BEG investiert in die Westfrankenbahn

13.01.21 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) investiert über fünf Millionen Euro in die Beschaffung eines zusätzlichen Triebwagens für die Fahrzeugflotte der Westfrankenbahn im Netz Hohenlohe-Franken-Untermain. Das Fahrzeug vom Typ VT 642 soll bereits im Frühjahr 2021 zum Einsatz kommen und den zuletzt verspätungsanfälligen Betrieb am bayerischen Untermain stabilisieren. Die Westfrankenbahn (DB Regio Netz Verkehrs GmbH), die im Auftrag der BEG die Verkehre betreibt, verfügt damit künftig über eine Flotte von 38 Fahrzeugen.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) ist überzeugt: „Ein Fahrzeug mehr entfaltet große Wirkung. Ich freue mich, dass wir mit der Finanzierung eines zusätzlichen Triebwagens eine schnelle und effiziente Lösung gefunden haben, um wieder mehr Stabilität in das attraktive Fahrplanangebot am bayerischen Untermain zu bringen.“

Kurze Wendezeiten in Aschaffenburg hatten in den letzten Monaten immer wieder zu einem Domino-Effekt geführt: Verspätungen oder Zugausfälle übertrugen sich auf Folgefahrten, teils über den ganzen Tag hinweg. Ein zusätzlicher Zug und die überschlagende Wende sollen daher die Betriebsstabilität insgesamt stärken und den Verkehrsträger Schiene zuverlässiger machen.

Neben längeren Wendezeiten in Aschaffenburg bringt die Investition noch weitere Vorteile: In Miltenberg reduziert sich das verspätungsanfällige Kuppeln von Zügen in der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Außerdem bieten sich Möglichkeiten zukünftig auch in einzelnen Verbindungen mehr Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Diese können dann kurzfristig bestellt werden, was gerade in der jetzigen Corona-Situation und den notwendigen Abständen im fahrenden Zug eine gute Nachricht ist.

Das Fahrzeug wird zwar von der BEG finanziert, jedoch DB Regio gehören. Im Gegenzug wird der Preis pro Zugkilometer trotz erhöhter Aufwendungen für den Aufgabenträger konstant bleiben. Thomas Prechtl, Sprecher der BEG-Geschäftsführung: „Das Fahrplanangebot in der Region überzeugt. Zuverlässigkeit ist aber die Voraussetzung dafür, dass die Fahrgäste das Angebot des umweltfreundlichen Regionalverkehrs auch auf Dauer annehmen. Mit dem zusätzlichen Fahrzeug auf der Maintalbahn stellt der Freistaat dafür die richtigen Weichen.“

Im Netz Hohenlohe-Franken-Untermain hatte die BEG das Fahrplanangebot mit dem Ende 2019 neu vergebenen Verkehrsdurchführungsvertrag an die Westfrankenbahn massiv ausgebaut. Zwischen Aschaffenburg und Miltenberg verkehrt der Regionalexpress RE 87 montags bis freitags im Stundentakt. Die Regionalbahn RB 88 verkehrt auch am Wochenende stündlich.

Der gesamte Fahrplan ist zudem auf den Busverkehr im Landkreis abgestimmt, sodass die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Bahn und Bus systematisch miteinander verknüpft sind. Auch das ist wichtig, um die tatsächlichen Reisezeiten von Haustür zu Haustür nicht zu lange werden zu lassen – was die potentiellen Fahrgäste abschrecken könnte.

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