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Wasserstoffbus-Tests in Münster

18.12.20 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Bereits seit 2015 fahren in Münster Elektrobusse, hauptsächlich auf den Linien 11 und 14. Sie laden ihre Batterien an der Endhaltestelle regelmäßig mit Ökostrom auf. Nun setzen die Stadtwerke auch den ersten Elektrobus mit Wasserstofftank und Brennstoffzelle ein. Der Unterschied: Aus dem Wasserstoff erzeugt die Brennstoffzelle an Bord abgasfrei Strom, mit dem der Bus angetrieben wird. Eine Tankladung reicht für über 350 Kilometer Strecke, also einen ganzen Tag.

„Unsere Strategie sieht vor, die gesamte Flotte bis 2029 auf Elektroantriebe umzurüsten. Das ist gelebter Klimaschutz und erfreut zudem Anwohner, da Elektrobusse deutlich leiser sind. Dabei setzen wir je nach Profil der Linie auf Elektrobusse mit Batterie oder Brennstoffzelle“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Weitere Wasserstoffbusse haben die Stadtwerke bereits bestellt, bisher aber noch nicht erhalten.

„Um die Technik trotzdem endlich auszuprobieren, mussten wir kreativ werden: So ist es uns gelungen, einen bisher in den Niederlanden fahrenden Bus nach Münster zu holen, der nun erste Testfahrten im Fahrgasteinsatz vor allem auf der Linie 2 macht. Wir wollen bereits im Januar erste Erfahrungen gewonnen haben und einen regelmäßigen Einsatz des Busses realisieren“, sagt Betriebsleiter Eckhard Schläfke.

Die Linie 2 fährt zwischen Handorf, Innenstadt und Alter Sternwarte in Gievenbeck. Tanken wird der Bus an der öffentlichen Wasserstofftankstelle der Westfalen Gruppe in Amelsbüren. „Dass Westfalen diese Infrastruktur bereits geschaffen hat, ist ein echter Vorteil für Münster, da es uns den Einstieg deutlich erleichtert“, freut sich Frank Gäfgen über die gute Zusammenarbeit der beiden münsterschen Unternehmen.

„Mit dem Bau unserer Wasserstofftankstelle im Jahr 2016 haben wir lange vor dem Boom eine Investition in die Zukunft getätigt“, so Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe, zur neuen Zusammenarbeit.

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