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VRR steht vor dem Fahrplanwechsel

10.12.20 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag wird auch auf dem Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für einige Veränderungen sorgen. Der größte SPNV-Aufgabenträger der Europäischen Union hat ab der kommenden Woche eine ganze Reihe an qualitativen und quantitativen Verbesserungen anzubieten, soweit das im Rahmen der vorhandenen Infrastruktur möglich ist.

VRR-Vorstandssprecher Ronald Lünser: „Als SPNV-Aufgabenträger sind wir in der Verantwortung, für die Menschen in der Region ein ausreichendes SPNV-Angebot als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu sichern. Die Kapazitäten auf den Hauptachsen sind weitestgehend ausgereizt. Es bestehen sicherlich noch vereinzelt Restkapazitäten, aber für eine massive Angebotsausweitung sind infrastrukturelle und technische Maßnahmen zwingend erforderlich. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir einige Leistungen für unsere Fahrgäste im kommenden Jahr ausbauen können.“

Am 13. Dezember gehen die RRX-Fahrzeuge auf der Strecke zwischen Dortmund und Aachen an den Start. Dann übernimmt National Express die Linie RE 4, die dann auch einen Halt in Wetter an der Ruhr vorsieht. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen bereitet sich intensiv auf den Betrieb der Linie vor. Bereits seit Anfang Dezember übernimmt es einzelne Umläufe auf dem Linienweg. Aufgrund von Arbeiten an den Bahnsteigen in Dortmund Hbf können vorübergehend nur einzelne Fahrten zu den Hauptverkehrszeiten in Doppeltraktion durchgeführt werden.

Voraussichtlich ab Mitte 2021 werden die Züge dann tagsüber zwischen Dortmund und Aachen in Doppeltraktion mit 800 Sitzplätzen verkehren. Bauarbeiten in Düsseldorf-Bilk schränken darüber hinaus den Zugverkehr auf dieser Linie bis zum 21. Dezember zusätzlich ein. Es sind die gleichen Fahrzeuge, die seit Dezember 2018 bereits sukzessive auf den Linien RE 11, RE 5, RE 6 und RE 1 durch Abellio und National Express in Betrieb genommen worden sind.

Die Instandhaltung findet am neuen Siemens-Standort in Dortmund statt. Die S-Bahn-Linie S 28 wird ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2020 vom heutigen östlichen Endpunkt Mettmann Stadtwald bis zum Wuppertaler Hbf verlängert. Bis zur vollständigen Elektrifizierung der Strecke setzt die Regiobahn dieselbetriebene Fahrzeuge vom Typ Intergral ein.

Die Fahrzeuge verfügen über mehr Sitzplätze als die derzeitigen Einfachtraktionen, bieten die notwendige Beschleunigung, um im S-Bahn-Verkehr mitfahren zu können und entsprechen mit ihrer Einstiegshöhe von 76 Zentimetern bereits der künftigen Bahnsteighöhe an den Regiobahn-Haltestellen.

„Die Fahrzeuge befinden sich in einem hervorragenden technischen Zustand. Zudem entspricht die Ausstattung den heutigen Anforderungen an einen Reisekomfort – von der Klimaanlage bis zu Toiletten, die die derzeitigen Fahrzeuge der Regiobahn nicht besitzen“, sagt Ronald Lünser. Für die Inbetriebnahme waren umfangreiche Arbeiten an der Infrastruktur notwendig. Ab Mettmann Stadtwald bis Dornap-Hahnenfurth sind die bereits vorhandenen Schienen zweigleisig auf der bestehenden Trasse erneuert und anschließend entlang der B7 komplett neu errichtet worden.

Vor Wuppertal-Vohwinkel erreicht der neue Streckenabschnitt dann die vorhandene Strecke von Wuppertal nach Essen. Mit Wuppertal-Hahnenfurth/Düssel ist auch ein zusätzlicher Haltepunkt auf dem neuen Teilstück errichtet worden. Auf Wuppertaler Stadtgebiet wird die Linie S 28 die Halte in Vohwinkel, am Zoo, in Steinbeck und am Hauptbahnhof bedienen. Der Streckenabschnitt Mettmann – Wuppertal wird montags bis freitags in einem angenäherten 20/40-Minutentakt sowie samstags und sonntags nahezu im Halbstundentakt bedient.

Nach derzeitigem Stand soll zum Fahrplanwechsel 2026 ein elektrischer Betrieb auf der Linie S 28 umgesetzt werden. Mit den letztjährigen Neuerungen zum Fahrplanwechsel ist die Linie RB 33 über Duisburg Hbf hinaus bis Essen Hbf verlängert worden. Die Linie RB 33 aus Aachen Hbf fährt täglich bis etwa 23 Uhr bis Essen Hbf. Mit dem Fahrplanwechsel kommen künftig Neufahrzeuge zum Einsatz, die etwa sechzig Sitzplätzen mehr als bisher bieten.

Essen-West wird ein zusätzlicher Halt. Diese Änderung wird allerdings erst mit Inbetriebnahme der Behelfsbrücke über die A40 bei Mülheim-Styrum wirksam. Um das SPNV-Angebot darüber hinaus zu stärken, erweitert der VRR auf den Linien RE 3, RE 42, RB 39, RB 48 und S 11 seine Leistungen im Spätverkehr. Gleichzeitig verstärkt der VRR auf den Linien RE 14 und S 68 die Leistungen.

Siehe auch: Auch vermeintliche Luxusprobleme sind Probleme

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