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Vida kritisiert Westbahn-Pläne

11.11.20 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Westbahn in Österreich ist genauso von der aktuellen Krise betroffen wie alle anderen Verkehrsunternehmen auch. „Trotz Inanspruchnahme von Kurzarbeit und weiterer großzügiger Staatshilfen wie Notvergabe und Senkung des Infrastrukturbenützungsentgelts (IBE) für Bahnen hat die teilprivate Westbahn die Sozialplanverhandlungen mit der Gewerkschaft abgebrochen“, kritisiert Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der österreichischen Gewerkschaft vida.

Die Geschäftsführung der Westbahn beabsichtige nun fünfzig Mitarbeitern zu kündigen, obwohl sie in Erwägung ziehe, auch die neue Kurzarbeit 3 in Anspruch zu nehmen. Blumthaler fordert daher, „keine weiteren Staatshilfen mehr für Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Personal kündigen.“ Vor allem Frauen, die als Zugstewardessen über die Arbeitskräfteüberlassungsfirma WESTteam an die Westbahn überlassen sind, sollen nun vor die Tür gesetzt werden.

„Über dieses Firmenkonstrukt spart sich die Westbahn aufgrund von kürzeren Kündigungsfristen noch zusätzliches Geld – und das auf dem Rücken der Frauen“, ist Blumthaler empört. Blumthaler appelliert an die Vernunft der Geschäftsführung, im Interesse der MitarbeiterInnen an den Verhandlungstisch zurückzukehren: „Das neue Kurzarbeit 3- Modell wurde entsprechend für die Betriebe gestaltet, sodass keine Kündigungen notwendig sind“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter abschließend.

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