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VCD fordert Umdenken in der Politik

03.11.20 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Gerade im urbanen Raum wird das eigene Auto aufgrund multimodaler Angebote zunehmend entbehrlich. Algorithmen verknüpfen Ridesharing-Angebote, Carsharing, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und Co. Smartphone-Apps mit integrierter Routenplanung. Im ländlichen Raum können Angebote dank der Digitalisierung stärker ausgebaut werden, damit Menschen überall besser mobil sind. Dem geht der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) im Rahmen des Projektes Autonom unterwegs nun intensiv nach.

Uwe Böhme, Projektleiter: „Die Digitalisierung ist eine echte Chance für die Verkehrswende und damit für den Klimaschutz im Verkehr. Mit ihrer Hilfe können wir beispielsweise Staus reduzieren, den Schadstoffausstoß senken und den Verkehr sicherer machen. Aber es gibt auch Risiken zu bedenken, etwa bei der Bereitstellung von Daten. Die Daten von Nutzern dürfen nicht in falsche Hände gelangen oder für falsche Zwecke genutzt werden.“

Der Handlungsleitfaden „Verkehrswende durch Digitalisierung“ ist das Ergebnis des VCD-Projektes „Autonom unterwegs“ sowie dreier Workshops, die im Landkreis Barnim, in Darmstadt und Berlin stattgefunden haben und unterschiedliche Raumstrukturen berücksichtigten. In der virtuellen Abschlussveranstaltung wurden erfolgreiche Projekte aus den Regionen vorgestellt.

Ansätze wie das Elektro-Carsharing BAR-share, das Barsikower Dorfmobil oder autonom fahrende Kleinbusse zeigen, wie Kommunen, Verkehrsunternehmen und Mobilitätsanbieter gemeinsam die Verkehrswende in kleinen Schritten voranbringen können.

Damit die Digitalisierung die Verkehrswende wirklich vorantreibt, fordert der VCD ein Umdenken in der Politik. Streng reglementierte Förderprogramme und Gesetze, die den Autoverkehr bevorteilen, behindern innovative Ansätze einer umwelt- und menschenfreundlichen Mobilität. Beim Erproben neuer Projekte darf nicht nur die Frage nach der Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt stehen.

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