Keolis: Ausbildungsstart trotz Corona
20.11.20 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld
Am 1. August dieses Jahres starteten acht junge Mädchen und Jungen ihre Berufsausbildung bei Keolis Deutschland. Innerhalb einer dreijährigen Berufsausbildung mit abschließender Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer werden die Nachwuchsfachkräfte in den Berufen zum Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker sowie erstmalig zum Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet.
„Die Pandemie kann uns nicht aufhalten, junge Menschen auszubilden und somit die nächste Generation für die Schiene nachhaltig aufzustellen. Hierfür haben wir umfangreiche Konzepte entwickelt, um unsere jungen Azubis einen angenehmen Start in unserem Unternehmen zu bereiten“, sagt Bereichsleiter Personal Uwe Mewitz. Dass Keolis Deutschland auch unter erschwerten Bedingungen an seinem Ausbildungsprogramm festhält, stand für das Unternehmen mit den gelb-weißen Eurobahn-Zügen seit März dieses Jahres fest.
„Der Fachkräftemangel und das steigende Durchschnittsalter unserer Branche macht vor Corona-Lockdowns keinen Halt“, sagt Astrid Wessels-Tschöke, Leiterin für Ausbildung und Training bei Keolis Deutschland. Allein der Bedarf von Lokführern liegt in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2025 bei rund 1.700 neuen Besetzungen.
„Der Ausbildungsbetrieb sichert das Fortkommen der Branche und schlussendlich die Mobilitätswende“, ergänzt Wessels-Tschöke. Mirko Schaarschmidt, Leiter der Eurobahn-Werkstatt in Hamm-Heessen, bestätigt das: „Der Nachwuchs ist in unserer Branche wertvoller denn je und darf nicht unter der Krise leiden.“ Ein guter Ausbildungsbetrieb lebt von engmaschiger Begleitung, festen Strukturen und flachen Hierarchien. Die Pandemie stellte das Team hierbei vor Herausforderungen, doch mit neuen Strukturen und Modellen konnte der Ausbildungsplan neu abgebildet werden.
Der große Begrüßungstag an dem die Auszubildenden von der Geschäftsführung und Verwaltungskollegen in Empfang genommen werden, musste umgeplant werden. Im kleinen Rahmen wurden sie von ihren Ausbildungs- und Abteilungsleiter begrüßt und per Onlineschalte von Anne Mathieu, Vorsitzende der Geschäftsführung, willkommen geheißen. Teaminteraktionen finden zudem in Online- und WhatsApp-Chats statt.
Die Berufsschule wird im Online- sowie Fernformat angeboten. Aufgrund der Einführung von Hygienekonzepten ist es den jungen Kollegen ermöglicht worden, Werkstattbesichtigungen sowie Simulatorfahrten hautnah erleben zu können. Auch das „erste Hand anlegen“ im Rahmen von Instandsetzungen wurde erfolgreich umgesetzt.
„Es ist auch für uns eine ungewöhnliche Zeit. Wir sind glücklich, dass die Berufsausbildung dennoch starten konnte. Trotz der Pandemie ist es gelungen im Eurobahn-Team anzukommen. Ich freue mich aber auch jetzt schon riesig, auf die Zeit nach der Pandemie, um auch die vielen Kollegen persönlich kennenlernen zu können“, sagt Lars Simon Müller, Auszubildender zum Eisenbahner im Betriebsdienst stellvertretend für sein Mit-Azubis.