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EVG fordert Vorgehen gegen Übergriffe

12.10.20 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert nach dem beinahe tödlichen Übergriff auf einen Zugbegleiter erneut mehr Schutz für Fahrende Personale. „Wieder einmal zeigt uns diese Attacke auf einen Kollegen im Dienst, dass konsequentes Abschrecken durch stringente und umgehende Maßnahmen erforderlich ist“, sagt EVG-Vorstand Kristian Loroch. „Wir wünschen dem verletzten Kollegen alles Gute für eine schnelle Genesung“. „Wie oft müssen die Beschäftigten der Bus- und Bahnunternehmen attackiert werden, bevor die Politik endlich spürbar reagiert“, so Loroch.

Körperliche Angriffe mit Messern, durch Tritte oder Faustschläge – immer und immer wieder komme es zu solchen Situationen gegen Zugbegleiter, Busfahrer und Kundenbetreuer. „Die Doppelbesetzung aller Züge im Nahverkehr muss eine Selbstverständlichkeit werden; weiterhin brauchen wir zusätzliches, gut ausgebildetes Sicherheitspersonal auf Risikostrecken und zu bestimmten Tageszeiten“, mahnte Loroch.

Hier seien primär die Aufgabenträger in der Pflicht. Loroch wiederholte auch die seit Langem gestellte Forderung der EVG nach Sonderdezernaten bei allen Staatsanwaltschaften, damit entsprechende Strafverfahren effektiv und sehr zeitnah erfolgen können. Ein Reisender hatte vorletzten Freitag einen 45-jährigen Bahnmitarbeiter in einem Intercity bei Wolfsburg attackiert. Der Angestellte erlitt einen Herzinfarkt und musste reanimiert werden.

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