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Bogestra AG: Zwanzig neue E-Busse

12.10.20 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) hat insgesamt rund zehn Prozent der Busflotte auf alternative Antriebe umgestellt, d.h. diese fahren nicht mehr in konventioneller Dieseltraktion. Dieses Konzept verfolgt das Unternehmen bereits seit 2008, als man den ersten Hybridbus in Nordrhein-Westfalen angeschafft hatte; 14 weitere folgten. 2014 gab es die ersten Dienstfahrzeuge mit elektrischen Motoren, bis 2017 erfolgte die Umstellung von etwa zwei Drittel der PKW.

Nun geht der Mobilitätsdienstleister den nächsten Schritt und stellt zehn Prozent seiner Busflotte auf Elektroantrieb um. Der Erste von insgesamt zwanzig reinen Elektrobussen war Ende Juli in Gelsenkirchen eingetroffen, 19 weitere folgten in zwei Lieferungen im September. Alle Fahrzeuge stammen von BYD Auto, einem der weltweit größten Elektrobusproduzenten.. Ebenso wie zwei weitere Elektrobusse, die in den zurückliegenden Wochen bei der HCR in Herne eingetroffen sind.

Bogestra und HCR übernehmen innerhalb der sieben Partner umfassenden Kooperation östliches Ruhrgebiet gemeinsam die Testung von Elektrobussen für die Kooperation. Die neuen E-Busse der Bogestra sind rein elektrisch unterwegs und können über einen Stromabnehmer (Pantografen) auf dem Fahrzeugdach geladen werden. Die Schulung der Fahrdienstbeschäftigten sowie Werkstattmitarbeiter erfolgt seit Ende August und wird einige Monate dauern.

Insgesamt werden mehrere hundert Fahrer sowie Werkstattmitarbeiter geschult. Die neuen Fahrzeuge verfügen ebenso wie die restliche Busflotte über eine Klapprampe, Videoschutz und sind klimatisiert. An Bord der E-Busse sind aber auch USB-Ladeanschlüsse vorhanden sowie natürlich die Möglichkeit im W-Lan kostenfrei zu surfen. Voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte werden die neuen Fahrzeuge dann auf den rein mit E-Bussen betriebenen Linien 354 in Bochum und 380 in Gelsenkirchen sowie vereinzelt auf weiteren Linien im Bogestra-Betriebsgebiet zum Einsatz kommen.

Die Linie 354 in Bochum ist 32,6 Kilometer lang und wird mit fünf E-Bussen besetzt sein, die Linie 380 ist 23,5 Kilometer lang und mit sieben Bussen besetzt. Zukünftig sind zehn E-Busse in Bochum-Weitmar stationiert und zehn E-Busse in Gelsenkirchen-Ückendorf. Die Zwischenladung der Busse der Linie 354 (Weitmar bis Riemke) erfolgt übrigens nach mehreren Umläufen auf dem Betriebshof der Bogestra an der Hattinger Straße.

In Gelsenkirchen geht es auf der Linie 380 vom Hauptbahnhof über die Kurt-Schumacher-Straße Richtung Buer. Hier steuern die Busse zur Zwischenladung die Endhaltestelle Buer-Rathaus an. Die Kapazität der Batterie ermöglicht einen Einsatz auf einer Strecke von bis zu zweihundert Kilometer ohne Zwischenladung. Die Kosten für die Beschaffung der Busse liegen bei etwas mehr als neun Millionen Euro netto, die Investition in die Infrastruktur beträgt rund sieben Millionen Euro, wobei Förderungen von Bund und Land notwendig sind.

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