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Alternative Zugantriebe in Thüringen

14.10.20 (Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit Wasserstoff- und Akkuzügen wollen die Deutsche Bahn und der Freistaat Thüringen die Schiene noch umweltfreundlicher machen. In einer gemeinsamen Absichtserklärung streben beide Seiten den schnellstmöglichen Einsatz von Wasserstoffzügen und die weitere Elektrifizierung der Thüringer Eisenbahnstrecken an. 2023 sollen erstmals Züge auf der Schwarzatalbahn mit grünem Wasserstoff fahren.

Der Freistaat plant außerdem, die neuen Antriebe für weitere Verkehre einzusetzen. Auch sollen zusätzliche Strecken elektrifiziert werden: Ab Dezember 2028 sollen die Züge zwischen Weimar, Gera und Gößnitz mit Strom fahren. Die Strecke Gotha – Leinefelde ist ebenfalls für die Elektrifizierung vorgesehen und im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030.

Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand Deutsche Bahn: „Wasserstoff-Tankstellen und Ladestationen für Akkuzüge – wir schaffen hier in Thüringen grüne und innovative Lösungen für die Infrastruktur. Damit Reisende auch im Nahverkehr klimaneutral unterwegs sind. Mit dem Land haben wir einen starken Partner, um die Verkehrswende weiter voranzutreiben.“

Die 25 Kilometer lange Schwarzatalbahn verläuft durch den Thüringer Wald zwischen Rottenbach und Katzhütte. Rund 35 Nahverkehrszüge sind hier täglich unterwegs. Für den Betrieb mit Brennstoffzellenzügen ist der Bau einer Tankstelle geplant. Dort wird mit Ökostrom Wasserstoff hergestellt und gespeichert. Der Betrieb mit Brennstoffzellenzügen und der Bau der Tankstelle werden durch den Freistaat ausgeschrieben und vergeben.

Benjamin-Immanuel Hoff (Linkspartei), Infrastrukturminister in Thüringen: „Unser Ziel ist es, in Thüringen so schnell wie möglich einen vollständigen CO2-freien Zugverkehr auf die Schiene zu bringen. Dazu werden wir innovative, umweltschonende und kostensparende Technologien in der Fläche einsetzen.“

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