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Üstra: Elektrobusse starten

18.09.20 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach umfangreichen Tests und Schulungen in den vergangenen Monaten ist es nun soweit: Die neuen Elektrobusse vom Typ eCitaro sind seit dieser Woche auf der Linie 100/200 in Betrieb. „Mit den ersten vier Elektrobussen auf Strecke fällt nun der Startschuss für die Umstellung der hannoverschen Innenstadt-Linien auf komplett reinen elektrischen Antrieb“, erläutert Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. „Die modernen Busse leisten zukünftig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende.“

Während des Testzeitraums waren die Busse noch im schwarz-weißen Erlkönigdesign auf Hannovers Straßen unterwegs. Für ihren Start im Linienverkehr auf der Linie 100/200 wurden die neuen Elektrobusse enthüllt und sind nun im Üstra-Look unterwegs. Nach den ersten vier Bussen werden bis Ende 2020 weitere elf E-Solobusse (12 Meter) sowie die ersten vier E-Gelenkbusse (18 Meter) erwartet. Die Gelenkbusse werden zunächst für Testfahrten und Schulungen genutzt, bevor sie ab 2021 auf der Linie 121 zum Einsatz kommen.

Im Jahr 2021 sollen dann zwei Solo- sowie sieben Gelenkbusse geliefert werden, in 2022 folgen weitere 13 Solo- und sieben Gelenkbusse. Zunächst wird die Linie 100/200 elektrisch ausgestattet (13 E-Solobusse), ab 2021 folgen die weiteren Innenstadtlinien 121 (10 E-Gelenkbusse), Linie 128 (6 E-Solobusse), Linie 134 (6 E-Solobusse und Linie 120 (3 E-Solo- und 4 E-Gelenkbusse).

„Bis 2023 bauen wir mit insgesamt 48 Elektrofahrzeugen auf sechs Innenstadtlinien den Umweltvorsprung des ÖPNV in der Region Hannover weiter aus“, freut sich Üstra Vorstandsvorsitzender Volkhardt Klöppner. „Wir wollen die erste deutsche Großstadt sein, die im kompletten Innenstadtbereich den ÖPNV elektrisch betreibt – und dies mit CO2-freier Energie.“

Für die Inbetriebnahme der neuen Elektrobusse auf der Linie 100/200 wurde am Endpunkt August-Holweg-Platz die Ladetechnik zum Teil erneuert. Diese vorgeschaltete Betriebstechnik ist notwendig für den Betrieb der Elektrobusse. Die Lademasten sind noch aus dem Pilotprojekt mit drei Elektrobussen von 2015 vorhanden. Die Leistungselektronik am August-Holweg-Platz wurde umfangreich modernisiert.

Die Lademasten werden aus verschiedenen Energiequellen versorgt: Die Ladung am ersten Lademast wird aus der Bahnstromversorgung der Stadtbahn gespeist. Das hat den Vorteil, dass hier die überschüssige Bremsenergie der Stadtbahn zum Laden der Elektrobusse verwendet werden kann. Am zweiten Lademast wird Strom durch enercity eingespeist, um eine zuverlässige Energieversorgung der Lademasten sicherzustellen.

„So wird am August-Holweg-Platz sowohl die Ladung der E-Busse als auch von bis zu drei E-PKW mit maximal 150 kW Ladeleistung realisiert“ erläutert Elke van Zadel, Üstra-Vorständin für Technik, IT und Infrastruktur. „Diese Ladetechnik ist bislang in Deutschland einmalig.“ Die Endpunkte werden in den kommenden Monaten ebenfalls mit umfassender Ladeinfrastruktur ausgerüstet.

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