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Trotz der Sommerferien haben sich in den vergangenen fünf Wochen insgesamt vierhundert Interessenten für den Beruf des Lokomotivführers über das neue Online-Verfahren der Eisenbahnen im NRW-SPNV gemeldet. Mehr als dreihundert Bewerbungen konnten innerhalb einer Woche für den für den ersten digitalen Kurs bei National Express gewonnen werden.

Mehr als hundert Interessenten gibt es für spezielle Pilotkurse von Fokus-Bahn, die keinem speziellen Verkehrsunternehmen zugeordnet werden. Kein Grund zum Feiern jedoch, wenn man auf die ernüchternden Ergebnisse nach Bewerberauswahl und Ausbildung schaut: Nur rund zehn Prozent der Interessenten durchlaufen das strenge Auswahlverfahren erfolgreich, viele gehen dem Markt verloren, weil in Wohnortnähe kein Unternehmen ein zeitnahes Ausbildungsangebot zur Verfügung stellen kann.

Nur rund die Hälfte derjenigen, die dann eine Ausbildung beginnen, bestehen die Prüfung. Von den über vierhundert Interessenten werden demnach am Ende etwa zwanzig dem Regionalverkehr zwischen Rhein und Weser als Lokführer zur Verfügung stehen. Die erfreulichen Bewerberzahlen lassen nach Einschätzung der Initiative Fokus-Bahn vermuten, dass es gelungen ist, den Beruf des Lokführers und die Vorzüge einer zukunftssicheren Perspektive bei gutem Einstiegsgehalt bekannter zu machen, gegebenenfalls auch, dass pandemiebedingt das Interesse an einer solchen beruflichen Neuorientierung wächst.

Zugleich sind sie ein klarer Auftrag an die Bahnen in Nordrhein-Westfalen, gemeinsam tragfähige Ansätze zu finden, um das Potenzial qualifizierter Bewerber effektiver zu nutzen. Gemeinsame Kursangebote und standortungebundene Ausbildungskonzepte, wie die digitale Ausbildung, können hier zukunftsweisende Möglichkeiten sein. Ebenso spezifische Unterstützungsangebote, die helfen, Quereinsteiger aus anderen Berufsgruppen für den Beruf des Lokomotivführers fit zu machen.