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GDL und AVG mit Tarifabschluss

01.09.20 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben ihre fast zehnjährige Tarif- und Sozialpartnerschaft mit dem Abschluss der diesjährigen Tarifrunde weiter ausgebaut. „Mit dem erfolgreichen Abschluss haben wir ein Gesamtpaket vereinbart, das trotz Corona seinesgleichen sucht“, betont der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

So stiegen die Entgelte der Lokomotivführer und Disponenten rückwirkend zum 1. Januar 2020 um 1,5 Prozent und zum 1. Juli 2020 um 1,3 Prozent. Am 1. Januar 2021 erfolgt eine weitere Entgelterhöhung um 1,3 Prozent. Bei dieser Stufe haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, statt der Erhöhung drei Tage zusätzlichen Urlaub zu wählen.

Ab 2022 haben die Arbeitnehmer dann sogar die Wahlmöglichkeit, sechs Tage mehr Urlaub beziehungsweise die 38-Stunden-Woche oder alternativ die Beibehaltung der 39-Stunden-Woche bei höherer Vergütung zu wählen. Für die AVG sorgt die stufenweise Einführung der Tarifanpassung wiederum für eine finanzielle Entlastung und lässt sich dadurch besser realisieren.

„Dafür haben wir hart verhandeln müssen“, betont Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG. Gemeinsam mit der GDL wurde zudem eine Zulage für die besonderen Anforderungen an die Lokomotivführer aufgrund des bei der AVG praktizierten Tram-Train-Modells eingeführt. Weitere Forderungen seitens der GDL-Mitglieder wurden an Arbeitsgruppen übergeben, die nun pragmatische und betrieblich angepasste Lösungsvorschläge entwickeln sollen.

Die AVG ist dem Tarifvertrag „Personalübergang“ beigetreten. „Damit gehört die Angst um den Arbeitsplatz nach eventuell verlorenen Ausschreibungen der Vergangenheit an“, erklärt Weselsky. Bei der AVG freut man sich über den Beitritt zum „FairnessbahNEn e.V.“ – einer gemeinsamen Einrichtung für soziale Zwecke. GDL-Mitglieder können darüber Zuschüsse beispielsweise zu Brillen, zur Kinderbetreuung oder zu Gesundheitswochen im Betrieb erhalten.

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