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RMV startet Auslastungsprognose

21.08.20 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab September können sich RMV-Fahrgäste bereits vor Fahrtantritt über das geschätzte Fahrgastaufkommen in den Verkehrsmitteln ihrer geplanten Route informieren. Die prognostizierte Fahrzeugbelegung wird in Form eines Piktogramms in der Verbindungsauskunft auf der für Smartphones angepassten mobilen RMV-Website angezeigt. Ist das zu erwartende Fahrgastaufkommen auf der gewünschten Verbindung hoch, werden dem Fahrgast alternative Routen mit voraussichtlich geringerem Fahrgastaufkommen vorgeschlagen.

Das Pilotprojekt haben RMV, VGF, traffiQ und der Auskunftsspezialist HaCon nach Zuspitzung der Corona-Krise innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Die Funktion soll zu einem späteren Zeitpunkt auch in der RMV-App verfügbar sein. „Unser oberstes Ziel ist, dass unsere Fahrgäste auch zu Zeiten von Corona mit einem sicheren Gefühl in Bus und Bahn einsteigen“, sagt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat.

Ringat: „Mit der RMV-Auslastungsprognose geben wir unseren Fahrgästen nach sehr kurzer Entwicklungsarbeit ein Tool an die Hand, um ihre Fahrt im öffentlichen Nahverkehr noch besser planen zu können. Damit sind wir in Deutschland Vorreiter, was eine Auslastungsprognose im Nahverkehr angeht, denn anders als der Fernverkehr können wir nicht auf Reservierungsdaten zugreifen.“

„Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir eine Reihe an Maßnahmen ergriffen, um die Fahrt im Frankfurter Nahverkehr auch unter Corona-Bedingungen so sicher wie möglich zu machen“, so Michael Rüffer, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). „Neben der nächtlichen Reinigung neuralgischer Stellen in den Innenräumen in allen U- und Straßenbahnen haben wir auch die Reinigung unserer Stationen verstärkt. Zudem werden unter dem Motto „Gesundheit hat Vorfahrt“ in den kommenden Wochen weitere Möglichkeiten testen, um unseren Fahrgästen eine sichere und unbeschwerte Fahrt anbieten zu können. Die Auslastungsprognose ist dabei unser erster Meilenstein. Im Rahmen unseres Covid 19-Arbeitskreises (das so genannte ‚C19-Lab‘), den wir mit RMV und traffiQ gegründet haben, werden wir unsere Fahrgäste zu unseren Aktivitäten befragen.“

Tom Reinhold, Geschäftsführer von traffiQ, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem erst seit wenigen Wochen aktiven automatischen Fahrgastzählsystem (AFZS) einen wichtigen Baustein für die Auslastungsprognose stellen können. Das AFZS ist ein gemeinsames Projekt von traffiQ und VGF, durch das zurzeit insgesamt 115 Fahrzeuge mit Zähltechnik ausgerüstet hat, davon 56 U-Bahn- und Straßenbahnfahrzeuge und 59 Busse.“

Das AFZS war zu Beginn der Pandemie im Aufbau begriffen. Jetzt sind alle vorgesehenen Fahrzeuge ausgerüstet und gehen mit letzten Einstellarbeiten nach und nach online, sodass dem Start im kommenden Monat nichts entgegensteht. „Dass wir dieses Instrument gerade jetzt, in Zeiten von Corona, erstmals effektiv nutzen können, ist eine glückliche Fügung“, so Reinhold.

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