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NRW: Landeskampagne gestartet

07.08.20 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Neben der bundesweiten Kampagne #BesserWeiter ist auch in Nordrhein-Westfalen eine landesweite Vertrauenskampagne für öffentliche Verkehrsmittel gestartet worden. „Der öffentliche Nahverkehr ist unverzichtbar für eine verlässliche und klimafreundliche Mobilität. Das haben die Verkehrsunternehmen während der Corona-Krise unter Beweis gestellt“, sagt Ulrich Jaeger, Vorsitzender der Landesgruppe NRW des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen und Chef der Verkehrssparte der Wuppertaler Stadtwerke.

„Wenn sich jetzt einzelne Kunden sorgen, sich in unseren Fahrzeugen mit dem Corona-Virus zu infizieren, dann gibt es dafür zwar keinen objektiven Anlass, aber wir nehmen das sehr ernst. In der Zeit der stärksten Pandemie-Beschränkungen hatten wir eine Nachfrage von 20 Prozent, jetzt sind wir wieder bei fünfzig bis sechzig Prozent“, so Jaeger weiter.

Bislang gibt es zum Glück keine objektiven Anhaltspunkte für ein erhöhtes Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn. Das belegt eine aktuelle Abfrage bei den zuständigen Gesundheitsämtern. Danach haben sich bereits 26 und damit die Hälfte der insgesamt 52 befragten kommunalen Gesundheitsämter mit einem eindeutigen Ergebnis zurückgemeldet.

Das spricht dafür, dass sich die Fahrgäste in Bus und Bahn rücksichtsvoll verhalten. Hinzu kommt, so Ulrich Jaeger, dass die Verkehrsunternehmen ihre Reinigungsmaßnahmen noch einmal deutlich verstärkt haben. Das wollen die Beteiligten der Gemeinschaftskampagne jetzt verstärkt nach außen tragen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU): „Transparenz schafft Vertrauen. Deswegen ist es so wichtig, dass die Fahrgäste in Bahnhöfen, Bussen und Bahnen sehen, wie gründlich Kontaktflächen permanent gereinigt und desinfiziert werden. Wir müssen zeigen, dass Bus- und Bahnfahren eine sichere und saubere Sache ist!“

Voraussichtlich Ende September beginnt die nächste Phase der Gemeinschaftskampagne. Dann wird es darum gehen, verstärkt Fahrgäste zurückzugewinnen, denn die Pandemie hat das Wachstum im ÖPNV nach Jahren des Booms in Nordrhein-Westfalen und bundesweit von heute auf morgen ausgebremst. Auch haben sich bei vielen früheren ÖPNV-Nutzern die Mobilitätsgewohnheiten verändert, die aktuell auf das eigene Auto oder das Fahrrad zurückgreifen.

Die Einnahmeverluste aus dem Ticketverkauf stellen Kommunen und Verkehrsunternehmen besonders im ländlichen Raum vor große Herausforderungen. Das gilt auch für die zahlreichen kleinen Privatunternehmen, die häufig im Unterauftrag kommunaler Verkehrsunternehmen tätig.

Den Stellenwert des öffentlichen Nahverkehrs unterstreicht Thomas Hendele als Präsident des Landkreistages NRW: „Wir brauchen einen starken öffentlichen Verkehr – und das nicht nur in den großen Städten, sondern auch in der Fläche. Kommunen und Verkehrsunternehmen engagieren sich seit vielen Jahren unter schwierigen Rahmenbedingungen, ein attraktives und leistungsfähiges Mobilitätsangebot bereitzustellen.“

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