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HVV: Bußgeld für Maskenverweigerer

19.08.20 (Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Verstärkte Kontrollen der Hamburger Verkehrsunternehmen nach den Sommerferien haben ergeben, dass die Maskendisziplin im ÖPNV abnimmt. Gegen Feierabend, aber vor allem am zurückliegenden Wochenende sind vermehrt Fahrgäste angetroffen worden, die sich nicht an die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung im ÖPNV zu tragen, gehalten haben oder die Bedeckung nicht korrekt (d.h. unterhalb der Nase oder unterm Kinn) trugen. Bei Zivilkontrollen am zurückliegenden Wochenende sind in U-Bahnen knapp 15 Prozent Nicht-Maskenträger angetroffen worden.

Vor dem Hintergrund aktuell steigender Corona-Infektionszahlen und gleichzeitig ansteigender Fahrgastzahlen nach den Sommerferien hat sich die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) in enger Abstimmung mit dem HVV und den Hamburger Verkehrsunternehmen sowie den umliegenden Bundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen dazu entschlossen, zum Schutz der Fahrgäste die Beförderungsbedingungen im HVV anzupassen und eine Regelung für eine sogenannte Vertragsstrafe von 40,- Euro auf den Weg zu bringen.

Sie wird künftig erhoben, wenn die Maske nicht ordnungsgemäß über Mund und Nase in Bussen und Bahnen sowie im fahrscheinpflichtigen Bereich des HVV getragen wird. Diese Vertragsstrafe wird jetzt schnellstmöglich umgesetzt und kann – vergleichbar zum Schwarzfahren oder bei Nicht-Beachtung des Alkohol-oder Rauchverbots im ÖPNV – direkt vor Ort von den HVV-Kontrolleuren erhoben werden. Sie soll künftig im gesamten HVV-Verbund gelten.

Nach jetzigem Kenntnisstand besteht im ÖPNV kein höheres Ansteckungsrisiko als in anderen öffentlichen Räumen. Zusätzlich zu verstärkten Kontrollen auch in den nächsten Tagen und erweiterter Informationsarbeit zum richtigen Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung via Fahrgastfernsehen und Durchsagen, setzen die Verkehrsunternehmen weitere Maßnahmen ihres Hygiene- und Schutzkonzeptes um.

Bereits seit Juni werden alle 1.500 Linienbusse der Hamburger Hochbahn und der VHH Stück für Stück mit Trennscheiben zu den Busfahrern ausgerüstet. Ab Mitte August werden nahezu 95 Prozent aller Busse mit der Trennscheibe ausgerüstet sein. Bei allen Bussen sowie den U-Bahn-Modellen DT5 öffnen bereits jetzt alle Türen automatisch, ab Mitte August werden auch alle U-Bahn-Modelle des Typs DT4 mit der Software umgerüstet sein.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG und Vorsitzender des HVV-Unternehmensbeirats: „Wir hatten bei den Kontrollen der Hochbahn-Wache an diesem Wochenende, die in Zivil durchgeführt wurden, in der Spitze bis zu 15 Prozent Fahrgäste, die keine Maske trugen oder deren Nase nicht bedeckt war. Das sind deutlich mehr als noch in den Vorwochen. Das Ziel muss es sein, dass alle Fahrgäste mit Ausnahme derer, die aus medizinischen Gründen von der Pflicht befreit sind, die Masken in unseren Fahrzeugen und Anlagen tragen.“

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